Der Kommentar von Chefredakteur Marc Oliver Pick
Die letzte Ausgabe der dzw in diesem Jahr ist erschienen. Eine gute Gelegenheit, das Jahr Revue passieren zu lassen.
2023 steckte voller Herausforderungen, für Praxen und Labore, aber auch für die Standesvertretung in Kammern und KZVen. Der Auftakt 2023 mit der Internationalen Dental-Schau in Köln hat zunächst ein wichtiges und positives Signal in die gesamte Branche gesendet. Die Stimmung unter Ausstellern und Fachbesuchern war gut, und jeder konnte sich live davon überzeugen, wie innovationsfreudig und zukunftsgewandt die Dentalbranche in Summe ist. Und das, obwohl die Umstände rund um die dentale Leitmesse wegen der im März noch andauernden Corona-Pandemie (sie wurde erst im April offiziell für beendet erklärt) alles andere als vorhersehbar waren.
Präsenz wurde wiederentdeckt
Die Pandemie hat ihren anfänglichen Schrecken verloren, auch wenn an Corona erkrankte Mitarbeiter gerade jetzt vielen Praxen wieder zu schaffen machen. 2023 wurde auch die Präsenz wiederentdeckt. Es war das Jahr, in dem die facettenreiche dentale Kongress- und Fortbildungslandschaft nach Jahren der Virtualisierung endlich wieder mit Präsenzveranstaltungen zu neuem Leben erwachte (und ein guter Teil virtueller Veranstaltung dennoch erhalten blieb). Endlich wieder mit Kollegen zusammenkommen und sich gemeinsam auf den neuesten Stand bringen – da gab es einiges nachzuholen.
Das Jahr brachte aber auch weniger Gutes wie Kostendämpfungspolitik mit Budgetierung und eine hohe Inflation. Insgesamt waren viele Botschaften aus Berlin das Gegenteil von dem, was man sich als Zahnärztin oder Zahnarzt, als Laborinhaberin oder Laborinhaber, als Zahnmedizinische Fachangestellte oder Zahntechnikerin und Zahntechniker gewünscht hatte. Die (gesundheits-)politischen Entscheidungen waren gelinde gesagt entweder durchwachsen oder haben nicht stattgefunden (siehe den nach wie vor andauernden Stillstand in Sachen GOZ). Damit war 2023 ein eher herausforderndes Jahr – für Praxen wie für Labore und ihre Teams.
Politik erkennt Wert oraler Gesundheit nicht
Trotz der wenig positiven Begleitumstände haben Sie, liebe Leser, unermütlich einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung und zur Wiederherstellung von Gesundheit geleistet. Nicht einmal eine Politik, die den Wert oraler Gesundheit nicht erkannt hat oder wegen kurzfristiger Sparziele nicht erkennen will, konnte Sie davon abhalten.
Gerne hätte die dzw-Redaktion Sie häufiger mit positiven Nachrichten versorgen wollen, aber es war in der Rückschau ein schwieriges Jahr mit vielen Zumutungen. An dieser Stelle ein ganz besonderer Dank all denjenigen unserer Leserschaft, die sich auch in schwierigen Phasen nicht entmutigen lassen und uns auch in turbulenten Zeiten wie diesen mit Leserbriefen, Hinweisen oder Kommentierungen konstruktiv ermuntert oder mit wohlwollender Kritik geerdet haben. Ohne Sie, liebe Leserinnen und Leser, könnten wir uns nicht Woche für Woche in einem so spannenden, mitunter herausfordernden Umfeld wie der Zahnmedizin und der Dentalbranche bewegen. Dafür auch an unsere Partner aus Industrie und Handel ein großes Dankeschön!
Vielfältiges Spektrum der Oralmedizin im Fokus
Die dzw wird 2024 wie gewohnt in Print und online das vielfältige Spektrum der Oralmedizin im Fokus behalten, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Auch 2024 werden wir fachlich Relevantes und vor allem mehr Positives – mit dem Fokus auf Umsetzbarkeit (inklusive abrechnungstechnischer Aspekte) – präsentieren und Sie auf dem Laufenden halten.
Bleiben Sie entspannt, bleiben Sie der dzw gewogen und freuen Sie sich mit uns auf ein chancenreiches Jahr 2024!