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Filmpreis: Wenn Ärztinnen nach oben wollen

Hartmannbund: Filmpreis für Dokumentation über Ärztinnen und Karriere

Die Filmemacherinnen Valerie Henschel und Anabel Münstermann sind Anfang November im Rahmen der Hauptversammlung des Hartmannbundes mit dem diesjährigen Film- und Fernsehpreis für „Karrierekiller Kind? Wenn Ärztinnen nach oben wollen“ (WDR) ausgezeichnet worden. Aus 29 eingesandten Beiträgen ist die bemerkenswerte Dokumentation von einer Fachjury ausgewählt worden.

Spagat zwischen Kind und Karriere

Die Begründung der Jury: Lange, unflexible Arbeitszeiten und fehlende Betreuungsmöglichkeiten – für viele Ärztinnen ist es noch immer schwer, den Spagat zwischen Kind und Karriere zu schaffen. Nur etwa 13 Prozent aller Führungspositionen an deutschen Kliniken sind derzeit von Frauen besetzt. 

Die Autorinnen Valerie Henschel und Anabel Münstermann haben für „Karrierekiller Kind? Wenn Ärztinnen nach oben wollen“ (WDR) ihre Protagonistinnen Irina, Alica und Nuray über einen längeren Zeitraum hinweg in ihrem Berufsleben an Universitätskliniken und in ihrem Privatleben begleitet und ihre Ängste, aber auch Erfolge dokumentiert. Dabei gewähren sie einen ungeschönten Blick auf die „Fehler im System“ und kommen gleichermaßen ohne unnötige Dramatisierungen und oberflächliche Schuldzuweisungen aus. 

zwei Frauen an einem Rednerpult

Die Filmautorinnen Valerie Henschel und Anabel ­Münstermann erhielten eine Auszeichnung vom Hartmannbund für ihre Dokumentation über das Thema Ärztinnen und Karriere. 

Das Thema ist hochaktuell: Schon heute ist die Hälfte der Ärzteschaft weiblich, rund 65 Prozent der Studenten sind weiblich, Tendenz steigend. Unaufgeregt zeigt der Film die Herausforderung von Ärztinnen während der Weiterbildung und für Karrierewege. Statt nur zu problematisieren, wählen die Filmemacherinnen einen konstruktiven und positiven Ansatz: Sie zeigen Lösungen auf – wie zum Beispiel das Jobsharing. Die Akteurinnen werden so zu „Role Models“ für eine ganze Ärztinnengeneration. Gleichzeitig wird das Spannungsfeld „Kind oder Kittel“ nicht bagatellisiert, die Doku liefert somit auch eine politische Botschaft.

Niederlage als neue Chance begreifen 

Beeindruckend ist, wie sich die drei Protagonistinnen nicht so leicht aus der Bahn werfen lassen und vermeintliche Niederlagen als neue Chance für sich begreifen. Auch wenn es mit einer Stelle nicht klappt, geht es unverbissen weiter, denn neue Projekte stehen an. 

Nuray ist inmitten ihrer Ausbildung zur Fachärztin, als sie von ihrer Schwangerschaft erfährt. „Ich bekomme Kind und Karriere schon geschaukelt“, ist sie nach anfänglicher Unsicherheit überzeugt. Diese unerwartete Wendung in ihrem Leben habe ihr vielleicht sogar gutgetan. Der Weg sei das Ziel, es gehe nicht darum Karriere-Checklisten abzuhaken.

Zu den eigenen Entscheidungen stehen und positiv neues Terrain betreten, so ist die Einstellung von Irina, Alica und Nuray. Die Dokumentation der Längengrad-Filmproduktion zeigt ihre große Wirkung insbesondere im starken Zusammenhalt der Ärztinnen: Ihr Wunsch – andere Frauen zu unterstützen und Mut zu machen, damit es weiter in die richtige Richtung geht.

Frauen unterstützen und Mut machen

Der Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes wurde 1966 als ideeller Preis gestiftet. Er soll einen Ansporn setzen, dass die großen, mit dem lebenden Bild arbeitenden Massenmedien in ihrer Darstellung der Wirklichkeit ärztlichen Handelns Rechnung tragen. 

Der Jury gehören an: Renate Werner – Filmemacherin und Journalistin, Carl Gierstorfer – Dokumentarfilmer und Grimme-Preisträger, Denis Nößler – Chefredakteur der Ärzte Zeitung, Hajo Zenker – gesundheitspolitischer Korrespondent der Neuen Berliner ­Redaktionsgesellschaft mbH und Prof. Dr. Markus Lehmkuhl – Experte für Wissenschaftskommunikation in digitalen Medien.

Titelbild: Hartmannbund/Florian Schuh (Dr. Klaus Reinhardt, der Vorsitzende des Hartmannbundes, mit den Filmautorinnen)