Anzeige

Parodontitis-Therapie normalisiert die systemische Immunantwort

Neues aus der oralmedinischen Forschung

Oralmedizin kompakt: Frisches Wissen für Ihre Praxis

Für Ihre Patienten wollen Sie auf dem Laufenden bleiben. Welche Methoden funktionieren – und sind möglichst mit Studien abgesichert? Die Kolumne Oralmedizin kompakt liefert Antworten. Fachjournalist Dr. med. dent. Jan H. Koch sichtet für Sie laufend wissenschaftliche und praxisorientierte Publikationen oder berichtet von Veranstaltungen. Die Beiträge finden Sie online auf unserer Landingpage. Gehen Sie auf Entdeckungsreise!

Parodontitis-Therapie normalisiert die systemische Immunantwort

Ein gemeinsames Auftreten (Assoziation) von Parodontitis mit systemischen Erkrankungen wurde in vielen Studien gezeigt. Mögliche ätiologische Zusammehänge sind jedoch nur unzureichend bekannt. In einer prospektiven Kohortenstudie wurde die systemische Immunantwort auf den Parodontitisleitkeim Porphyromonas gingivalis (P.g.) vor und nach einer Parodontitistherapie untersucht [1]. Es zeigte sich, dass die systemische Immunantwort vor der Behandlung pathologisch erhöht war. Als Messgröße diente unter anderem die entzündliche Antwort auf Lipopolysaccharide aus P.g. in Abwehrzellen (Monozyten und Neutrophile). Drei Wochen nach Behandlung war diese überschießende Reaktion bei untersuchten Patienten nicht mehr festzustellen.

Einschränkend ist zu sagen, dass die Patientenzahl mit 28 Patienten (vor der Behandlung) und 16 (nach der Behandlung) relativ gering war. Die untersuchte Dauer von drei Wochen ist noch relativ kurz. Entsprechend weist die Autorengruppe der Universitäten Stanford und San Francisco (USA) darauf hin, dass weitere Studien erforderlich sind. Interessant wären nach Meinung des Autors dieser Kolumne auch Daten zu weiteren pathogenen Mikroorganismen.

Literatur

1. Gaudilliere, D. K., et al.; Journal of Dental Research 2019. 98 (9): 985-993.