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„Unsere Absolventinnen werden nicht zu zahnlosen Tigern ausgebildet“

"Unsere Absolventinnen werden nicht zu zahnlosen Tigern ausgebildet"

"Unsere Absolventinnen werden nicht zu zahnlosen Tigern ausgebildet"

Unsere Azubinen sind nicht nur multikulturell, sie müssen auch multitalentiert sein. In ihrem Beruf sind sie die ersten Ansprechpartnerinnen für Patienten – ob am Telefon oder in den Praxisräumen. Sie repräsentieren die Praxis ihres Chefs gegenüber den Patienten, sie sind also die Visitenkarte der Zahnarztpraxis.

Sie verwalten Patientendaten, planen Behandlungstermine, erledigen den Schriftverkehr, bereiten die Behandlungsräume vor, sie assistieren unermüdlich, sorgen für eine einwandfreie Hygiene, kennen sich mit den Informations- und Kommunikationssystemen aus und beachten Datenschutz und Datensicherheit. In diesem Beruf brauchen sie Planungs- und Organisationsge­schick, Überzeugungskraft, Einfühlungsvermögen und viel Geduld – und dabei müssen sie immer freund­lich bleiben, auch wenn sie gerne mal die „Zähne fletschen“ würden.

Unsere Azubinen müssen während ihrer Ausbildung praktische Fertigkeiten im Beruf und theoretisches Können in der Schule zeigen – und sich dabei manches Mal gründlich „auf den Zahn fühlen“ lassen. Und wenn es Ärger gibt, müssen sie schon mal kräftig die „Zähne zusammenbeißen“.
In der Schule müssen unsere Azu­bis sich mit viel Ausdauer durch alle kaufmännischen und zahnmedizinischen Fächer durchbeißen. Dabei geht es nicht immer ganz reibungslos zu, es muss auch schon mal der einen oder anderen Azubi­ne ein Zahn gezogen werden, wenn sie sich an der falschen Stelle festgebissen hat. Aber das Motto „Zahn um Zahn“ zählt bei uns in der Schu­le nicht.

Beim Umgang mit den Patienten und ihrem Chef brauchen unsere Azubinen manchmal sogar „Haare auf den Zähnen“ – aber das trifft manches Mal auch auf uns Lehrer und die Ausbilder zu. Unsere Absolventinnen werden schließlich nach drei Jahren Ausbildung nicht zu zahnlosen Tigern ausgebildet. Es sind Ausbildungsjahre mit ordentlich Biss!

Wir Lehrer möchten unsere Schü­lerinnen nach Abschluss ihrer Ausbildung lächelnd und stolz entlassen – und das ist uns bisher immer gut gelungen. Wichtig ist uns aber auch, dass dieser anspruchsvolle, vielseitige, manchmal auch kräftezehrende Beruf im Gesundheitswesen die nötige Anerkennung in der Öffentlichkeit, bei Patienten und vor allem beim zukünftigen Arbeitgeber findet.

Es kann nicht sein, dass unseren Zahnmedizinischen Fachangestellten nach drei Jahren qualifizierter Ausbildung oft nur der Mindestlohn geboten wird. Mit gutem Gewissen fordern wir daher unsere fertigen ZFA auf, bei der Gehaltsverhandlung „die Zähne zu zeigen“ und eine angemessene Honorierung ihrer Arbeit zu fordern, die deutlich über dem Mindestlohn liegt.

Studienrätin Barbara Meurer, Bonn

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