Adjustierte Aufbissschiene für CMD-Patienten

Im 2. Teil des Webinars „von der Verdachtsdiagnose zur adjustierten Aufbissschiene im digitalen Workflow“ präsentierte Fabian Völker den zahntechnischen Part. In enger Zusammenarbeit mit Dr Ulrich Wegmann wurde im Rahmen einer CMD-Schienentherapie ein Patient mit einer adjustierten RePo Aufbissschiene versorgt. Zahntechniker Fabian Völker zeigte die Herstellmöglichkeiten sowohl im Halb- als auch im komplett digitalen Workflow und startete mit der Frage, was der Zahntechniker für die Partnerpraxis vor einer Zebris-Vermessung vorbereiten kann? Klassisch analog bzw. auch voll digital wird vorab das Messbesteck bzw. der paraokklusale Löffel im Dentallabor hergestellt.

Die zweite wichtige Grundlage ist das Oberkieferfrontzahn-Plateau (nur für die Kieferrelation). Hier wird die Höhe so gewählt, dass eine optimierte Position für die Schiene bzw. auch für den späteren Zahnersatz entsteht. Auch der Kopplungslöffel wird als Ersatz für den klassischen Gesichtsbogen für die digitale Welt vorbereitet. Diese Unterlagen wurden Dr. Ulrich Wegmann für den vorliegenden Fall zur Verfügung gestellt. Nach der Funktionsanalyse mit dem JMA-Optic Kieferrelationssystem erhält der Zahntechniker den Kopplungslöffel sowie die Modelle bzw. den Datensatz für die schädelbezügliche Übertragung der Oberkiefer-Position in den realen Artex-Artikulator. Der Unterkiefer wird mit dem Registrat gegen den schädelbezüglichen Oberkiefer eingestellt. Mit der exocad Software stellte Fabian Völker die dynamischen Werte für das Schienendesign mit echten Bewegungen ein. „Wichtig ist die Übertragung der optimal therapeutischen Position in die Schiene,“ betonte Fabian Völker. Dr. Ulrich Wegmann ergänzte dazu: „der Patient hatte eine belastende Kiefergelenkssituation in der habituellen Position. Unser Konzept für diese adjustierte Schiene beinhaltete eine neue Zentrik, die ich über eine Stützstiftregistrierung vorbereitet habe. Die Gelenke und Weichgewebe wurden so positioniert, dass die bisherige Fehlprogrammierung optimiert wurde. D.h. bei der Ersteingliederung wird eine neue zentrische Position erwirkt.“ Der Zahnarzt vertraut auf die neue Unterkiefer-Position, die in der Schiene optimal stabilisiert wird. Ohne Einschleifen gewöhnt sich der Patient an die neue Zentrik.

Beide Referenten betonten, dass eine physiotherapeutische Behandlung einen positiven Einfluss auf die CMD-Schienentherapie habe. Mehr als 70 Teilnehmer verfolgten die zweiteilige Webinarreihe und zeigten großes Interesse an dem digitalen Workflow – von der instrumentellen Kieferregistrierung, dem Schienendesign, Fräsvorgang bis zum „manuellen“ Einsetzen beim Patienten.

 

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