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Ausbildung: Das Berufsbild der ZFA hinterfragt

Passt die Ausbildung zur ZFA noch zu den tatsächlichen Anforderungen an den Beruf? Zu dieser Frage endet in Kürze eine Untersuchung, an die sich eine Modernisierung des Berufsbildes anschließen soll. Das wird zwar höchste Zeit, nimmt aber auch einige Zeit in Anspruch. Sinnvoll ist es durchaus, die Tauglichkeit der Ausbildung für die Praxis regelmäßig zu überprüfen. Zuletzt wurde das Berufsbild im Jahr 2001 überprüft.

Die letzte Modernisierung ist fast zwanzig Jahre her

Derzeit ist der Neuordnungsprozess wieder im Gange, angestoßen durch die Bundeszahnärztekammer, die Gewerkschaft ver.di und den Verband medizinischer Fachberufe.

An Gründen für eine Neuordnung besteht kein Mangel: Fast alle Facetten des Berufsbildes der ZFA haben sich in den fast zwanzig Jahren seit der letzten Neuordnung verändert. Diese Veränderungen hat das BIBB in den vergangenen Monaten erfasst, zu denen unter anderem folgende Punkte zählen

  • die fachliche und technologische Weiterentwicklung der Zahnmedizin,
  • veränderte Aufgaben im Rahmen der Prophylaxe,
  • die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen,
  • die Koordination komplexer Praxisbetriebe,
  • veränderte gesetzliche Vorgaben bei der Durchführung von Hygienemaßnahmen,
  • Aktualisierungen bei der Aufbereitung von Medizinprodukten und dem Strahlenschutz,
  • gestiegene Anforderungen an die Dokumentation,
  • die (Weiter-)Entwicklung von Qualitätsmanagementsystemen.

Mehr männliche ZFA

Vorrangiges Ziel des ganzen Vorhabens ist natürlich ein aktuelles Berufsbild, das den Anforderungen moderner Zahnmedizin entspricht. Die Bundesregierung erhofft sich außerdem einen Beruf, der „vermehrt auch männliche Bewerber anspricht“. So erklärt sie in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion vom Dezember 2019.

Das ist allerdings fragwürdig: Warum sollte ein modernisierter Beruf attraktiver für Männer sein – und nicht einfach nur noch attraktiver für Frauen? Bekanntlich wählen Männer häufiger die gut bezahlten industriellen Berufe, Frauen hingegen die zumeist schlechter entlohnten des Dienstleistungsbereichs. Ob die Modernisierung wesentlichen Einfluss auf die Lohnhöhe haben wird, kann derzeit niemand sagen.

Ein Zuwachs männlicher ZFA müsste sich zudem vom bestehenden Trend abheben: Im Jahr 2008 machten lediglich 45 Männer eine ZFA-Ausbildung, was einem Anteil von 0,4 Prozent entsprach; 2018 gab es immerhin schon 333 männliche Azubis (2,7 Prozent). Der Männeranteil unter den ZFA hat sich bereits fast versiebenfacht – trotz Modernisierungsbedürftigkeit des Berufes.