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Patienten vertrauen ­der Hygiene bei Zahnärzten
Wegen Corona ist das Hygienebewusstsein der Bevölkerung sehr hoch und die Hygiene-Vorgaben der Behörden werden weitgehend eingehalten, so die Ergebnisse der forsa-Umfrage im Auftrag BZÄK.

Wegen Corona ist das Hygienebewusstsein der Bevölkerung sehr hoch und die Hygiene-Vorgaben der Behörden werden weitgehend eingehalten, so die Ergebnisse der forsa-Umfrage im Auftrag BZÄK.

Patienten haben hohe Erwartungen an die Hygiene in den Arzt- und Zahnarztpraxen: Für 65 Prozent der Befragten sind hohe Hygienestandards in Arztpraxen sehr wichtig, bei Zahnarztpraxen sind es sogar 77 Prozent. Kurze Wartezeiten und eine gute Praxisorganisation spielen für die meisten Patienten eine geringere Rolle, lediglich die Kompetenz des medizinischen Personals ist ihnen noch wichtiger als die Hygiene. Das ergab eine deutschlandweit repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK).

Hygienestandards von Zahn- und Hausärzten gewürdigt

Das größte Vertrauen in Sachen Hygiene genießen Zahnärzte, gefolgt von Hausärzten. Damit liegen beide Gruppen sogar über den Kliniken. 88 Prozent der Befragten haben die Erfahrung, dass in Zahnarztpraxen besondere Hygienevorkehrungen getroffen werden, 84 Prozent vermuten dies bei Allgemeinmedizinern. Zum Vergleich: Von besonderen Hygienevorkehrungen in Krankenhäusern gehen 65 Prozent der Befragten aus.

Das Umfrageergebnis zeigt, dass sich der hohe Hygieneaufwand in den Zahnarztpraxen lohnt. Schon vor der Pandemie gab es sehr hohe Hygienestandards in den Zahnarztpraxen, die nun noch einmal verschärft wurden. Dies wird von den Patientinnen und Patienten erkannt und gewürdigt. „Die Zahnärztinnen und Zahnärzte haben sich eine Hygieneexpertise aufgebaut, von der in der Pandemie auch andere profitieren können“, so Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Obwohl die Patienten sich mit fast 90 Prozent regelmäßig zur zahnärztlichen Behandlung vorstellen, will knapp die Hälfte der Patienten (45 Prozent) allerdings wegen der Corona-Pandemie derzeit nur in dringenden Fällen zum Zahnarzt gehen.

Arzttermine nicht verschieben

Tatsächlich haben jedoch nur 16 Prozent in jüngerer Zeit einen Termin abgesagt oder verschoben. Die BZÄK warnt davor, notwendige Termine beim Zahnarzt zu verschieben: „Die Menschen sind verunsichert, und das ist verständlich. Deshalb ha­ben wir unsere hohen Hy­gienestandards kommuniziert. Die Praxen sind professionell aufgestellt und sicher“, so Oesterreich. Wer einen Zahn­arzt­termin hat, sollte diesen wahrnehmen, erst recht bei chro­nischen Erkrankungen. Auch die Vorsorge sollte man auf keinen Fall vernachlässigen.

Hygienemaßnahmen in Zahnarztpraxen sind geläufig

Viele Patienten wissen, dass in den Zahnarztpraxen ein hoher Hygieneaufwand betrieben wird. So ist 84 Prozent der Befragten bekannt, dass Zahnärzte und Praxisteams stets Mund-Nasen-Schutz, Visier/Schutzbrille und Schutzkleidung tragen. Drei Viertel (77 Prozent) der Patienten gehen davon aus, dass Medizinprodukte wie Spiegel oder Sonden nach jeder Behandlung einem besonderen Desinfektionsverfahren unterzogen werden. Und immerhin die Hälfte der Befragten (52 Prozent) weiß, dass kontinuierlich abgesaugt wird, um die Aerosolentstehung bei der Behandlung mit Spraynebel zu minimieren.

Wegen Corona ist das Hygienebewusstsein der Bürger sehr hoch, und die Hygienevorgaben der Behörden werden weitestgehend ­eingehalten. 92 Prozent der Befragten geben an, „voll und ganz“ oder „eher“ auf die Einhaltung der Hygieneregeln zu achten, und 95 Prozent räumen der Hygiene im Alltag einen hohen Stellenwert ein. Für eine deutliche Mehrheit ist dabei Corona ein wesentlicher Grund: 86 Prozent achten mehr auf Hygiene als vor der Pandemie. Immerhin drei Viertel (76 Prozent) der Befragten gehen davon aus, dass sie die erhöhten Hy­gienestandards auch ­beibehalten werden, wenn die Pandemie vorbei ist.

Die BZÄK begrüßt das ­hohe Hygienebewusstsein der Bevölkerung. Die Einhaltung der Hy­gienestandards ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Corona. Es ist ermutigend, dass eine überwältigende Mehr­heit der Be­völ­kerung die Hygienemaßnahmen ernst nimmt und anwendet. 

AHA geht, nicht ins Gesicht fassen ist eher schwierig

Eingehalten werden vor allem die AHA-Regeln, also Maske tragen, Abstand halten und regelmäßiges Händewaschen. 75 Prozent tragen „immer“ einen Mund-Nasen-Schutz, weitere 23 Prozent „meistens“. Auch das Abstandhalten (immer: 51 Prozent, meistens: 45 Prozent) und Händewaschen (immer: 55 Prozent, meistens: 40 Prozent) wird von mehr als 90 Prozent eingehalten. Schwerer fällt es den Befragten, sich nicht ins Gesicht zu fassen. Lediglich jedem zehnten Befragten (9 Prozent) gelingt dies immer, 59 Prozent zumindest meistens.

Frauen disziplinierter – mehr Maskenskepsis im Osten

Unterschiede beim Befolgen der Hygienemaßnahmen gibt es zwischen Frauen und Männern, Ost und West sowie Jung und Alt. Während beispielsweise zwei Drittel der Frauen (64 Prozent) regelmäßig und gründlich die Hände waschen, ist es bei den Männern lediglich die Hälfte (46 Prozent). Auch bei den anderen Hygienemaßnahmen sind Frauen disziplinierter. In den östlichen Bundesländern geben nur sechs von zehn Befragten (60 Prozent) an, immer eine Maske zu tragen, in den westlichen Bundesländern sind es hingegen 77 Prozent. Auch das Abstandhalten wird im Osten weniger befolgt. Jeder zweite Westdeutsche (54 Prozent) achtet immer auf den Abstand, im Osten ist es gut jeder Dritte (36 Prozent). Die Disziplin beim Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hängt auch vom Alter ab: Während 84 Prozent der Befragten über 60 immer eine Maske tragen, sind es bei den 18- bis-29-Jährigen 65 Prozent.

Für die Umfrage wurden insgesamt 1.006 Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Durchgeführt wurde die Umfrage vom 28. Januar bis zum 4. Februar 2021.