Christine Aschenberg-Dugnus, gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion: "Meine Schwerpunkte für die Legislaturperiode"
Entbudgetierung
Wissenschaftler der Universität Hamburg und des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf haben in einer Untersuchung dargelegt, dass Ärzte zum Ende des Quartals immer weniger Termine für Routineuntersuchungen anbieten, die über Pauschalen und Budgets vergütet werden. Folglich erhalten Patienten in der Gesetzlichen Krankenversicherung am Ende eines Quartals weniger Termine und weichen zum Not- und Bereitschaftsdienst aus. Diese Situation ist seit Langem bekannt und sowohl für Patienten als auch für Ärzte nicht mehr tragbar. Sie ist ein weiterer Beleg dafür, dass eine Budgetierung im Gesundheitswesen ihren Zweck verfehlt hat. Wer erbrachte ärztliche Leistungen nicht 100 Prozent vergütet, darf sich nicht wundern, wenn verschiebbare Routineuntersuchungen in das nächste Quartal verschoben werden. Die von uns geforderte Entbudgetierung bei grundversorgenden Haus- und Fachärzten ist der richtige Weg, diese Missstände zum Wohle der Patienten zu beseitigen.
Telemedizin
Die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung – gerade im ländlichen Raum – ist die große Herausforderung der Gesundheitspolitik. Vernetzung und Telemedizin trägt dazu bei, sich dieser Herausforderung zu stellen und Lösungen anzubieten. Dabei soll die Technik nicht Ärzte ersetzen, sondern die Gesundheitsberufe sinnvoll ergänzen und entlasten. Gerade auf dem Land, wo die Wege zur Praxis weiter sind, macht Telemedizin Sinn. Ob Diabetes-App, Tele-Nurse oder Hebammen-App (Call a midwife) – ich sehe die Chancen für eine moderne Gesundheitsversorgung – die allerdings auch angemessen vergütet werden muss. Und ein gut ausgebautes Breitbandnetz in allen Regionen voraussetzt.