Forsa-Umfrage: Zahnärzte erwarten eine zunehmende Digitalisierung
92 Prozent der deutschen Zahnärzte erwarten für die kommenden Jahre eine zunehmende Digitalisierung in ihrem beruflichen Umfeld. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Health AG hervor. Demnach sehen 68 Prozent der Befragten in der Zahnärzteschaft eine große Bereitschaft, Prozesse wie Abrechnung, Verwaltung und medizinische Dokumentation zu digitalisieren. Gleichzeitig sind 64 Prozent der befragten Zahnärzte im Hinblick auf den hohen zeitlichen Aufwand unzufrieden, den sie derzeit für Abrechnungen, Organisation und Dokumentation betreiben müssen. Eine wichtige Ursache für die Digitalisierungsbereitschaft unter Zahnärzten sind die sich verändernden Ansprüche und eine zunehmende Erwartungshaltung der Patienten. Gerade jüngere Patienten (18 bis 35 Jahre) würden mehr digitale Angebote wie Praxiswebsite und Online-Terminvereinbarung verlangen und die Behandlung vermehrt hinterfragen. Erwarteter zeitlicher (88 Prozent) und finanzieller (66 Prozent) Aufwand und Bedenken in puncto Datensicherheit (70 Prozent) bremsen der Umfrage zufolge den Digitalisierungsprozess in der Zahnärzteschaft aus.
apoBank-Studie: Wieviel Digitalisierung wollen Patienten?
Eine repräsentative Onlinebefragung, die die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) gemeinsam mit dem Research-Unternehmen Statista durchgeführt hat, hat ergeben: Patienten sehen beim Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen viel ungenutztes Potenzial. 83 Prozent der Befragten sehen hier noch Nachholbedarf. Für 56 Prozent der Befragten bedeutet die Digitalisierung einen vereinfachten Zugang zur ärztlichen und pharmazeutischen Versorgung. Entsprechend erwarten sie vor allem gut funktionierende Basisanwendungen, die ihnen die Kommunikation erleichtern: Online-Terminvereinbarung (59 Prozent), Austausch mit Ärzten und Apothekern per E-Mail (32 Prozent), Telefon- (27 Prozent) und Online-Sprechstunde (26 Prozent). 60 Prozent der Befragten können sich vorstellen, digital mit ihrem Arzt zu kommunizieren. Dabei werden vor allem das Telefongespräch und der Videochat bevorzugt, gefolgt von E-Mail und Chat per WhatsApp oder Messenger. Dabei ist die Datensicherheit für die Mehrheit der Patienten kein Hindernis: 62 Prozent signalisieren eine hohe bis sehr hohe Bereitschaft, ihre Gesundheitsdaten im Rahmen einer elektronischen Gesundheitsakte an Ärzte und Apotheker weiterzugeben.
WhatsApp: Mindestalter für Nutzung wird auf 16 Jahre erhöht
Die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sieht eine härtere Kontrolle der Altersgrenze bei der Nutzung von Apps vor. Nach Artikel 8 der DSGVO ist die Verarbeitung von personenbezogenen Daten eines Kindes erst dann rechtmäßig, wenn es das 16. Lebensjahr vollendet hat. Der Messaging-Dienst WhatsApp hebt nun bei der Umsetzung der DSGVO das Mindestalter für seine Nutzer von 13 auf 16 Jahre an. Neue und bestehende WhatsApp-Nutzer werden demnächst in der App gefragt, ob sie älter als 16 sind. Die EU-Verordnung verlangt allerdings keine harte Kontrolle der Altersgrenze, etwa durch das Hochladen eines Altersnachweises. Eine solche Kontrolle sei bei dem Chat-Dienst nicht geplant. Für die Verarbeitung der Daten europäischer Nutzer richtete WhatsApp eine neue Tochterfirma in Irland ein, wie das Unternehmen in einem Blogeintrag bekannt gab. Die Daten werden jedoch nicht ausschließlich innerhalb der EU lagern. Das wird wiederum Auswirkungen auf die Menge der gesammelten Daten haben, die WhatsApp-Nutzer künftig gemäß der Datenschutz-Verordnung herunterladen können. WhatsApp kündigt an, eine entsprechende Funktion in den kommenden Wochen umzusetzen.
„Big Brother Award“: Datensünder Amazon für Alexa ausgezeichnet
Der deutsche „Big Brother Award“ – ein Preis für die schlimmsten Verstöße gegen Datenschutz und Privatsphäre – geht in diesem Jahr unter anderem an Alexa. Das Unternehmen Amazon wurde für sein „neugieriges, vorlautes, neunmalkluges und geschwätziges Lauschangriff-Döschen namens Alexa“ in der Kategorie „Verbraucherschutz“ ausgezeichnet. Das Gerät würde nicht nur Gespräche aufzeichnen, sondern sie auch in der Cloud abspeichern, wo sie noch nach Monaten abgerufen werden können, begründete der Digitalcourage e.V. die Entscheidung. Weitere Preisträger waren unter anderem das Betriebssystem Windows 10 und der Entwurf für das neue Hessische Verfassungsschutzgesetz. Facebook erhielt den „Oscar für Überwachung“ bereits im Jahr 2011. Digitalcourage e.V. wies angesichts des aktuellen Facebook-Datenskandals darauf hin, dass die Kritik an dem sozialen Netzwerk nach wie vor aktuell sei. Der Preis wird jährlich von einer Jury aus Datenschutzexperten an Behörden, Unternehmen und Institutionen vergeben. Als erste brachte den Negativpreis die britische Menschenrechtsorganisation „Privacy International“ in Umlauf. Inzwischen gibt es Ableger in 14 Ländern.