In der aktuellen Debatte um eine Impfpflicht für Angehörige von Gesundheitsberufen hat der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Harald Schrader, vor Schnellschüssen gewarnt. „Die Verantwortlichen haben angesichts des Mangels an Impfstoff die Strategie gewählt, zunächst Menschen mit dem größten Erkrankungsrisiko zu impfen – nicht diejenigen mit dem höchsten Infektionsrisiko. Ob das richtig war, wird man leider erst hinterher wissen“.
FVDZ findet Debatte absurd
Dass der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nun eine Impfpflicht für Pflegeberufe ins Spiel bringe, sei geradezu absurd und setze diejenigen, die verantwortungsbewusst und mit hohem persönlichen Einsatz die Versorgung aufrecht erhalten, unter einen völlig ungerechtfertigten Generalverdacht, sich einer Impfung verweigern zu wollen. Das Problem sei derzeit nicht fehlende Impfbereitschaft, sondern fehlender Impfstoff.
„Gesundheitsminister Jens Spahn hat in seiner Regierungserklärung öffentlich eingestanden, dass manches nicht optimal gelaufen ist, muss aber nun am eingeschlagenen Weg festhalten“, sagte Schrader weiter. „Dass es in den Zahnarztpraxen faktisch keine Infektionen gibt, ist auf die Anstrengungen der Kolleginnen und Kollegen und die Einsatzbereitschaft der Teams zurückzuführen. Wir können mit den Risiken umgehen, und wir können auch akzeptieren, dass wir erst als zweite Impfgruppe dran sind.“ Er gehe davon aus, dass die zahnärztlichen Teams die Möglichkeit zur Immunisierung in großem Umfang nutzen werden