Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstützt den Ausbau innovativer Konzepte zur hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen. Holetschek betonte anlässlich der Eröffnung eines Behandlungsraums für nichtärztliche Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis (VERAHs) im unterfränkischen Stockheim: „Mit dem Konzept ‚VERAH am Ort‘ wird ein neues ambulantes Versorgungsmodell erprobt, mit dem in ländlichen Regionen die Anfahrtswege für Patientinnen und Patienten verkürzt und so die hausärztliche Versorgung unterstützt wird. Während die Hausarztpraxen häufig mehrere Kilometer entfernt sind, sollen die VERAHs künftig in einzelnen Ortschaften des Landkreises Rhön-Grabfeld stundenweise ausreichend mobile Patientinnen und Patienten in festen Räumlichkeiten betreuen.“
Der Minister ergänzte: „Das im Rahmen eines Forschungsvorhabens der Universität Bayreuth eingerichtete Projekt ‚VERAH am Ort‘ ergänzt die auch weiterhin stattfindenden Hausbesuche der VERAHs und entwickelt diese konsequent weiter. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert diese Studie mit gut 480.000 Euro.“
Unterstützung für Hausärztinnen und -ärzte im ländlichen Bereich
Holetschek erläuterte: „Die VERAHs leisten in der Region der Streutalallianz schon heute einen wichtigen Beitrag zur ambulanten medizinischen Versorgung. Sie unterstützen und entlasten die Hausärztinnen und Hausärzte in der Region, etwa bei der Durchführung von Hausbesuchen oder in der Wundversorgung. VERAHs kümmern sich dabei bisher vor allem um ältere, immobile und multimorbide Patientinnen und Patienten. Jetzt ist auch die Betreuung mehrerer Patientinnen und Patienten an festen Orten außerhalb der hausärztlichen Praxis möglich.“
Der Minister unterstrich: „Wenn wir die hausärztliche Versorgung auch auf dem Land zukunftsfest machen wollen, brauchen wir solche innovativen Konzepte, mit denen über den Tellerrand der Bürokratie geschaut wird. Ziel ist es, die Hausärztinnen und Hausärzte zu entlasten und dadurch die Versorgung zu stabilisieren. Die VERAHs sparen durch den festen Behandlungsraum Wegstrecken und haben dadurch mehr Zeit für die Versorgung von Patienten. Ob die VERAH zum Patienten nach Hause kommt, oder ob er mobil genug ist, den Behandlungsraum aufzusuchen, wird in Absprache mit dem Hausarzt geklärt.“
Holetschek ergänzte: „Vor allem in ländlichen Regionen können VERAHs einen wertvollen Beitrag leisten und den Hausarzt entlasten. Wichtig ist dabei eine enge Abstimmung mit den kommunalen Entscheidungsträgern vor Ort, denen ich für ihr Engagement ausdrücklich danke. Die Studie wird zeigen, ob es sich lohnt, das Projekt dauerhaft umzusetzen und eine regulär mit den Gesetzlichen Krankenkassen abrechenbare Leistung daraus entstehen zu lassen.“
Titelbild: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege