Anzeige

Tipps für das Jahresgespräch mit dem Chef

Das Jahresgespräch ist nicht als Monolog Ihres Chefs gedacht.

Das Jahresgespräch ist nicht als Monolog Ihres Chefs gedacht.

90 Prozent der Unternehmen führen jedes Jahr ein Mitarbeitergespräch – und 95 Prozent der Angestellten sind einer Studie zufolge nach diesem Termin hochgradig frustriert. Doch es geht auch anders. Wer das Gespräch mit dem Chef als Chance sieht und sich vernünftig vorbereitet, kann diese Pflichtaufgabe mit Bravour meis­tern.

Dialog statt Einbahnstraße
Das Jahresgespräch ist keinesfalls als Monolog Ihres Chefs gedacht, der Ihnen bei dieser Gelegenheit mal ausführlich darlegt, was im abgelaufenen Jahr gut und was schlecht gelaufen ist. Sie sind in dieser Situation mindestens gleichberechtigter Akteur und können die Gelegenheit nutzen, sowohl einen Rückblick auf Ihre eigene Performance zu werfen als auch Wünsche und Ziele zu formulieren. Schließlich kann das Gespräch auch genutzt werden, um unangenehme Themen auf den Tisch zu bringen. Letzteres hängt natürlich auch davon ab, welches Verhältnis Sie zu Ihrem Chef haben – das Jahresgespräch kann dafür ein passender Rahmen sein.

Checkliste: Was will ich im Gespräch loswerden?
Damit Ihnen im Gespräch nicht die passenden Worte fehlen oder Sie sich hinterher über verpasste Gelegenheiten ärgern, sollten Sie sich gründlich auf den Termin vorbereiten. Am besten erstellen Sie sich eine Checkliste mit Fragen und Themen, die Sie ansprechen möchten.
•     Welche Aufgaben und Herausforderungen haben Sie im vergangenen Jahr bewältigt, und welche Ergebnisse konnten Sie dabei erzielen?
•     An welchen Stellen können Sie sich fachlich und persönlich noch weiterentwickeln? Was bräuchten Sie dazu an Unterstützung von Ihrem Vorgesetzten?
•     Wohin wollen Sie sich in der Praxis entwickeln? Welche Ihrer Stärken können Sie künftig noch besser für die Praxis einsetzen?
•     Welche Ideen haben Sie für Ihren Zuständigkeitsbereich oder die Praxis?

Wichtig: Notieren Sie über das ganze Jahr hinweg, wann immer im Job etwas besonders gut oder schlecht läuft. Das erleichtert es Ihnen im Gespräch mit dem Chef, passende Beispiele parat zu haben und sich nicht in Verallgemeinerungen zu verlieren. Ebenso wichtig: Die Ergebnisse des Jahresgesprächs sollten in einem Protokoll festgehalten werden – das schafft Transparenz und kann dazu beitragen, das neue Arbeitsjahr fokussierter zu gestalten.

Welche Themen Sie oder Ihr Vorgesetzter auch immer ansprechen: Zeigen Sie sich selbstbewusst, aber bleiben Sie stets sachlich. Äußern Sie Lob ebenso wie Kritik. Mit hoher Wahrscheinlichkeit tragen Sie dann dazu bei, die Zahl der Arbeitnehmer, die eine positive Einstellung zum Jahresgespräch besitzen, deutlich zu steigern.

Julia Eisenhut, Berlin