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IDS als Spiegelbild dentaler Möglichkeiten

Köln verfügt über einen der höchst frequentierten Hauptbahnhöfe Europas.

Köln verfügt über einen der höchst frequentierten Hauptbahnhöfe Europas.

Vom 12. bis 16. März 2019 liegt der Hotspot der dentalen Welt wieder in Köln – bei der Internationalen Dental-Schau (IDS). Dort wird täglich von 9 bis 18 Uhr all das präsentiert, was für Zahnarztpraxis und zahntechnisches Labor zeitgemäß und trendig ist. Klar, dass dazu vor allem auch Angebote gehören, die das Wort „digital“ in ihrer Beschreibung führen – gleich ob für das Praxis- und Labormanagement oder für konservierende und prothetische Therapieverfahren.

Zukunftsweisende Leitmesse der Dentalbranche

Es würde den hier zur Verfügung stehenden Platz sprengen, sollte all das benannt werden, was dem weltweiten Fachpublikum auf der IDS 2019 in den sechs Köln-Deutzer Messehallen 2, 3, 4, 5, 10 und 11 präsentiert wird. Ganz allgemein gesprochen wird es sich um wieder um Produkte und Dienstleistungen handeln, mit denen sich die Arbeiten in Praxis und Labor sowie deren interdisziplinäres Zusammenspiel noch effektiver und effizienter darstellen lassen. In diesem Sinne wird die diesjährige Dentalschau zeigen, wohin in „die Reise geht“ bei den konservierenden und prothetischen Therapieverfahren sowie den administrativen und organisatorischen Abläufen, und wie die künftige Zusammenarbeit von Zahnärzten und Zahntechnikern bei der voranschreitende Digitalisierung aussehen kann. Dazu wird die zweijährig stattfindende Leistungsschau der Dentalindustrie auch in diesem Jahr wieder ein Event der Superlative werden – mit noch mehr Ausstellern und Produkten und, möglicherweise, einer weiter gesteigerten Besucherzahl.

Über die IDS 2019 als Ort der Begegnung und die zukünftigen Herausforderungen der Zahntechnikbranche sprach Brigitta Mayer-Weirauch, Chefin vom Dienst "Der ZahnarztWoche", mit Dominik Kruchen, Präsident des Verbands Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI).

Zahntechnisch fokussiert und personalisiert

Die IDS 2019 wird die Digitalisierung des Zahntechnikerhandwerks weiter vorantreiben. Die fachübergreifend wirkenden Angebote, beispielsweise zur Kieferrelationsbestimmung, Präparationsdatenerfassung (durch Intraoralscanner) oder Implantatplanung, werden ebenso die Treiber dieser Entwicklung sein wie die rein zahntechnisch genutzten Design- und Fertigungssoftware sowie Geräte für die subtraktive (Schleif- und Fräsgeräte) oder additive Fertigung (3-D-Druck) aller Therapielösungen.

Auch werden erweiterte oder neuere beziehungsweise völlig neue CAM-Werkstoffangebote den digitalen Fertigungstrend weiter fördern. Für die Kronen- und Brückentechnik gehören die Keramiken zirkoniumdioxidverstärktes Lithiumsilikat [ZLS], Lithiumdisilikat [LS2], (mehrfarbgeschichtetes) Zirkoniumdioxid [ZrO₂] oder, als Kunststoff, Polyetheretherketone [PEEK] dazu. Für die kunststoffbasierte CAM-Totalprothetik sind es Polymethylmethacrylat [PMMA] sowie Polyaryletherketon [PAEK]-Hochleistungskunststoffe wie PEEK oder Acrylketonpolymer [AKP]. Und auch die Angebote von Halbzeugen (wie Stegen) aus Nicht­edelmetall-Dentallegierungen oder Titan für eine individualisierte Implantatprothetik unterstützen diese Entwicklung.

Doch all die auf der IDS präsentierten Produkte sind nur schöner Schein, wenn sie nicht zu dem passen, was Zahntechniker und zahntechnische Unternehmer individuell benötigen, um heute und in Zukunft gut aufgestellt zu sein. Deshalb lohnt es sich, die IDS zum persönlichen Material- und Werkzeuglager zu machen und sich dort vor allem den Produkten zu widmen, mit denen eigene kunden- und patientenindividuelle Leistungs- und Fertigungskonzepte weiterentwickelt sowie die Attraktivität als Auftragnehmer nachhaltig gesichert werden können.

Die IDS 2019 hält mit Sicherheit passende „Tools“ bereit, mit denen sich Zahnprothetik zahnärztlich/zahntechnisch interdisziplinär planen lässt – für junge wie auch für ältere Patienten (Stichwort „Geriatrieprothetik“). Und bei der durch eine praxis- und laborabgestimmte Wahl spezieller Workflows der Inhouse- und/oder industriellen beziehungsweise kollegialen Outhouse-Fertigung sowie der Nutzung von Halbzeugen erhält auch die ökonomische Seite der patientenindividuellen Prothetikfertigung ihren Stellenwert. Apropos Ökonomie: Neben den Anschaffungskosten sollten auch die Kosten der notwendigen Peripherieprodukte (für den 3-D-Kunststoffdruck sind dies die verschiedenen Kunststoffe, aber auch Geräte zur Objekt­reinigung und Lichthärtung) sowie auch mögliche Ausgaben für die technische Unterstützung in einem IDS-Kaufgespräch unbedingt nachgefragt werden. Denn entstehende Zusatzkosten – vor allem für Supports und Services – können zum Ärgernis werden.

Workflow 2019 und die zahntechnische Handschrift

Der künftige digitale Workflow der Prothetikfertigung lässt sich so skizzieren: Zum Datenaustausch zwischen Praxis und Labor werden künftig digitale Röntgenbilder, Ergebnisse digitaler Kieferrelationsbestimmungen, Facescans und (Implantat-)prothetische Planungen sowie Präparationsdatenerfassung mit Intraoralscannern selbstverständlich dazugehören. Die Prothetikdesigns werden modellfrei sowie auf gedruckten Modellen entstehen, und das subtraktive oder additive „Manufacturing“ wird für alle prothetischen Indikationen weiter zunehmen. Dentale Gerüstwerkstoffe, auch Edelmetall-Dentallegierungen, die sich über CAM-Techniken be- oder verarbeiten lassen, werden den Markt bestimmen.

Bei diesen indikationsbezogen differierenden Workflows wird aber auch noch etwas anderes eine besondere Rolle spielen: die individuelle zahntechnische Handschrift. Denn je mehr Konstruktionsdesigns und Fertigungen durch digitale Verfahren uniform werden, desto bedeutsamer wird sein, wie sich Zahntechniker persönlich in die Entstehung der patientenindividuellen Zahnprothetik einbringen – auch durch Beratungsleistungen. Welche Ergebnisse dadurch möglich sind, haben bereits viele dentale Veranstaltungen in 2018 gezeigt, bei denen die vielschichtigen Optionen der Prothetikfertigung in Einzel- und Gesamtbetrachtungen thematisiert wurden. Immer mündeten diese individuellen Workflows in funktionell und ästhetisch perfekte Arbeiten mit hohem Tragekomfort. Diese Prothetiken konnten aber nur entstehen, weil Zahnärzte und Zahntechniker den Patienten zugehört und sich zum frühestmöglichen Zeitpunkt des Therapiebeginns abgestimmt haben. Und auch, weil sie gemeinsa­me Überlegungen zum Fertigungsweg und zur Werkstoffwahl sowie deren werkstoffadäquate Präparation und Befestigung in ihre Planungen integriert haben. Hierzu gehören durchaus auch rein manuell handwerklich erzeugte Rehabilitationen, die mit CAD/CAM-gefertigten kombiniert werden.

Altes überdenken, Neues ausprobieren

Insgesamt werden auf der diesjährigen IDS Produkte präsentiert, mit denen sich die Konnektivität, die Verbindungsfähigkeit des digitalen Praxis- und Labor-Workflows, weiterentwickeln lässt. Die App „IDS Cologne“ kann dabei als Wegweiser dienen, um die persönlich passenden Neuheiten und innovativen Lösungen aus der Vielzahl der Stände und Produktvorstellungen herauszufinden. Die Applikation zeigt den Weg zu den „großen“ international agierenden Dentalindustrie- und Handelspartnern, wie auch zu den „kleineren“ Spezialitätenanbietern, die vielleicht ebenso viel Wert auf Individualität legen wie der einzelne IDS-Besucher.

Nutzen Sie die IDS 2019 und deren Präsentationen zur Bestätigung sowie Justierung ihres eigenen Tuns oder auch zur Orientierung über Neues und Künftiges. Gerade Letzteres ist wichtig, um fachkundiger Berater im Dialog mit Zahnarzt und Patient zu bleiben. Lassen Sie sich von der präsentierten Produktvielfalt inspirieren, um Altes zu überdenken und Trendiges zu probieren. Individuell vorbereitet und mit der IDS-App im Gepäck wird Ihr IDS-Besuch ein Gewinn sein. In diesem Sinne: Kommen Sie gut nach Köln. Wir sehen uns.