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KZBV mit neuem Vorstand in Richtung Zukunft unterwegs

Der Kommentar von Chefredakteur Marc Oliver Pick

Der Monat März hat es in diesem Jahr wirklich in sich. Zunächst schickte die 40. Auflage der Internationalen Dental-Schau – IDS in Köln Mitte des Monats ein grandioses Signal in die Branche und demonstrierte eindrucksvoll, wie innovationsfreudig und innovationsstark unsere Branche ist. 120.000 Fachbesucher aus dem In- und Ausland hatten sich auf den Weg nach Köln gemacht, um sich für die eigene Praxis, das eigene Dentallabor inspirieren zu lassen.

Gute Stimmung in der Branche

Diese sich nur alle zwei Jahre bietende Gelegenheit nutzte auch Martin Hendges, um sich von der Zuversicht und der guten Stimmung der Branche vor Ort ein persönliches Bild zu machen. Mit diesem Namen schlagen wir einen Bogen zum zweiten Großereignis im Monat März, einem standespolitischen: Vergangene Woche ist in Berlin die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) zusammengekommen, um turnusmäßig einen neuen Vorstand für die kommenden sechs Jahre zu wählen.

Der neue Vorstand präsentierte sich vergangene Woche in Berlin als gut gelauntes Trio. Neu im Vorstand ist Dr. Ute Maier, Zahnärztin und von 2008 bis 2022 Vor­sitzende der KZV Baden-Württemberg, als stellvertetende Vorsitzende. Als stellvertretender Vorsitzender wurde außerdem Dr. Karl-Georg Pochhammer (wieder-)gewählt. Er war bereits Teil des Vorstandsteams in der letzten Legislaturperiode. Der neue Vorsitzende des Vorstands der KZBV ist Martin Hendges, der in dieser Funktion die Nachfolge von Dr. Wolfgang Eßer antritt. Ihn verabschiedeten die De­legierten der Vertreterversammlung mit Standing Ovations und würdigten damit seinen jahrelangen unermütlichen Ein­satz für die Sache der Zahnärzteschaft.

Große Herausforderungen für den Vorstand

Auf den neuen Vorstand warten große Herausforderungen. Es geht letztlich um den Erhalt einer starken Selbstverwaltung, die aus gleich mehreren Richtungen zunehmend unter Druck gerät. Gleichzeitig ist das oberste Gremium der Vertragszahnärzteschaft gefordert, die bedarfsgerechte, patientenorientierte und zukunftsfähig gestaltete vertragszahnärztliche Versorgung zu erhalten und an den sich immer schneller wandelnden Rahmenbedingungen auszurichten. Den politischen Begehrlichkeiten der Politik Paroli zu bieten, wird einen großen Teil der zukünftigen Vorstandsarbeit ausmachen.

Es gilt aber ebenso, den sich immer stärker abzeichnenden Wandel von einer reparativen Zahnmedizin hin zu einer zunehmend präventiv ausgerichteten Zahnmedizin zu begleiten, zu gestalten und vor kurzsichtigen Begehrlicheiten der Politik zu schützen. Erinnert sei nur an die bahnbrechende Parodontitis-Richtlinie, der vorschnell das angestaubte Steuerungsinstrument Budget „verordnet“ wurde.

Der Berufsstand verändert sich

Auch der Berufsstand und die Form der Berufsausübung selbst verändert sich. Immer mehr Zahnärztinnen und Zahnärzten suchen ihre berufliche Erfüllung im Angestelltendasein. So weist die KZBV-Statistik für das 2. Quartal 2021 12.820 abhängig Beschäftigte in Zahnarztpraxen aus – ohne Assistentinnen und Assistenten. Verglichen mit 2007 (726 angestellte Zahnärzte) stiegt die Zahl der Angestellten auf das 17-Fache. Hinzu kommt ein wachsender Anteil an Zahnärztinnen und Zahnärzten, die nicht zahnärztlich tätig sind. Deren Anteil stieg ist laut Statistik-Jahrbuch der Bundeszahnärztekammer 21/22 seit 2000 von 15.620 auf 27.808 im Jahr 2021.

Der Anteil der niedergelassenen an allen behandelnd tätigen Zahnärzten sinkt seit 2005 kontinuierlich. Jede Praxis ohne Nachfolge fehlt der flächendeckenden Versorgung für immer. „Zukunft gestalten, Erreichtes bewahren und für die Weiterentwicklung einer wohnortnahen und präventions­orientierten Versorgung in Deutschland eintreten“ – das ist nach den Worten von Martin Hendges Anspruch und Ziel einer starken Selbstverwaltung.

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