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Adhäsive Kompositfüllungen haben bei MIH beste Prognose
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Oralmedizin kompakt: Frisches Wissen für Ihre Praxis

Für Ihre Patienten wollen Sie auf dem Laufenden bleiben. Welche Methoden funktionieren – und sind möglichst mit Studien abgesichert? Die Kolumne Oralmedizin kompakt liefert Antworten. Fachjournalist Dr. med. dent. Jan H. Koch sichtet für Sie laufend wissenschaftliche und praxisorientierte Publikationen oder berichtet von Veranstaltungen. Die Beiträge finden Sie online auf unserer Landingpage. Gehen Sie auf Entdeckungsreise!

Adhäsive Kompositfüllungen haben bei MIH beste Prognose

Die Ätiologie von Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) bleibt weiter unklar [2]. So ließ sich zum Beispiel bei zweiten Milchmolaren kein Zusammenhang mit Medikamenten nachweisen [3]. Die Mineralisation dieser Zähne überschneidet sich zum Teil mit derjenigen der ersten bleibenden Molaren. MIH ist bei beiden Zahntypen mit 10 bis 11 Prozent etwa gleich häufig [4]. Interessant ist die Beobachtung, dass MIH mit anderen Zahnanomalien, zum Beispiel Hypodontie, assoziiert zu sein scheint [5].

Immerhin gibt es neue Erkenntnisse, was therapeutisch funktioniert. So fand eine Arbeitsgruppe der Universität München, dass adhäsive Kompositfüllungen mit 76,2 Prozent nach durchschnittlich etwa 3,5 Jahren die beste Prognose haben [6]. Für „nicht-invasive“ Kompositfüllungen liegt die Erfolgsquote bei nur 29,9 Prozent, für Glasionomer nur bei 7 Prozent. In Bezug auf den adhäsiven Verbund zeigen adhäsive Kompositfüllungen nach einem systematischen Review ebenfalls die besten Ergebnisse [7].

Dabei spielt es keine Rolle, ob selbstätzende oder Mehrschrittsysteme angewendet werden. Für das Karies-Infiltrations-System Icon sind die Ergebnisse widersprüchlich. Details enthält der Übersichtsartikel zum Thema, der auf bit.ly/2QKHRaz gegen Gebühr erhältlich ist [7].

Literatur

2. Fatturi A L, et al.; Community Dent Oral Epidemiol 2019. 47(5):407-415.
3. Serna Muñoz C, et al.; Clin Oral Invest 2020. 24(3):1287-1297.
4. Garot E, et al.; J Dent 2018. 72 8-13.
5. Walshaw E G, et al.; Intern J Paediatr Dent: online 2020.
6. Linner T, et al.; International Journal of Paediatric Dentistry n/a (n/a).
7. Lagarde M, et al.; Int J Paediatr Dent 2020. online 2020_02.


Hinweis

Beiträge in der Rubrik Oralmedizin kompakt können in keinem Fall die klinische Einschätzung des Lesers ersetzen. Sie sind keine Behandlungsempfehlung, sondern sollen – auf der Basis aktueller Literatur – die eigenverantwortliche Entscheidungsfindung unterstützen.