Demokratie? Geschenkt. „Vorstand im Amt bestätigt“, heißt es in der profanen Pressemitteilung der KZV Hessen. Sechs weitere Jahre für Stephan Allroggen und Dr. Niklas Mangold. Sie mögen gute Arbeit geleistet haben, doch wer entscheidet darüber?
„Vorstand im Amt bestätigt“
Nach Nordrhein und Westfalen-Lippe hat nun in Hessen eine weitere endende Vertreterversammlung das Schicksal der kommenden sechs Jahre besiegelt. Aber mit welcher Legitimation? Die bald zu wählende neue Vertreterversammlung sollte ihren Vorstand wählen – nicht das Auslaufmodell. Ein Wunder, dass sich die Aufsichtsbehörden derart auf der Nase herumtanzen lassen. Allroggen regiert seit 2009 über Hessens Kassenzahnärzteschaft und nun weiter bis 2028. Die Vorstandsvorsitzvergütung für die kommenden sechs Jahre summiert sich auf über 1,5 Millionen Euro – ohne Sitzungsgelder und dem übrigen Tamtam. Gutes Geld für gute Arbeit, bezahlt aus einem Haushalt, den die kommende Generation beschließen wird.
In Westfalen-Lippe haben sie es immerhin geschafft, in einem zweiten Anlauf einen dritten Vorstandsposten in die Satzung zu beschließen und damit den Weg für eine Frau im Vorstand zu ebnen. In Hessen – vergessen. Die kommende Vertreterversammlung mag jünger und weiblicher sein. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Die Beharrungskräfte der tradierten Männerseilschaften bleibt ungebrochen.