In 14 Monaten zur Fachwirtin für zahnärztliches Praxismanagement
Das Jahr 2011 war für mich ein tolles Jahr, denn am 15. Juni 2011 beendete ich erfolgreich meine dreijährige Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) am Berufskolleg der Stadt Herne. Zu dieser Zeit arbeitete ich aufgrund eines längeren Ausfalls meiner Kollegin an der Rezeption, die ich vertreten durfte. Und über diese Erfahrung bin ich sehr froh.
In der Ausbildung war ich überwiegend in der Assistenz tätig. Die Arbeit dort und am Empfang waren sehr vielfältig, und so ein Arbeitstag in beiden Bereichen ging recht schnell um – aber das wisst ihr ja selbst. Dann wurde unsere Abrechnungskraft endlich schwanger. Die Betonung liegt auf endlich, weil meine Kollegin sich dies nach ihrer Heirat von Herzen gewünscht hat. Ich gönnte es ihr, aber nun hatten wir ein Problem: Wer macht die Abrechnung weiter, wenn sie in Elternzeit geht?
Meine Kollegin schlug mich unserem Chef vor, und dafür bin ich ihr heute noch sehr dankbar. Ich war gerne bereit, sie drei Jahre würdevoll im Bereich der Abrechnung zu vertreten.
Natürlich hatte ich aber auch Angst, etwas falsch zu machen. Noch dazu war mir bewusst, dass ich mich nach ihrer Rückkehr nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen musste. Also durchsuchte ich interessiert das aktuelle Fortbildungsheft der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, um mir mehr Wissen über die Aufgaben im Bereich der Verwaltung/Abrechnung anzueignen und um meine späteren beruflichen Chancen zu verbessern.
Meine Kollegin hatte zwar noch ganze drei Monate Zeit, mich als Neuling in der Abrechnung einzuarbeiten, aber ich wollte noch mehr Hintergrundwissen erlangen, und so entdeckte ich das Weiterbildungsangebot zur Fachwirtin für zahnärztliches Praxismanagement in Münster. Ich meldete mich sofort für den Infotag in Münster an.
Umfangreich wurde uns am Infotag erläutert, welche Bereiche während der Laufzeit der Weiterbildung auf uns zukommen. Mir war klar, es beginnt eine harte Zeit: eine 40-Stunden-Woche und so gut wie jeden Samstag (außer an Feiertagen und in den Ferien) nach Münster. Immer 80 Kilometer hin und zurück waren wirklich nicht immer einfach, aber ich habe es durchgezogen.
Vor der Anmeldung für diese Weiterbildung hatte ich in meiner Stadt einen Bildungsscheck beantragt, der die Hälfte der Weiterbildung schon einmal finanzierte. Für den Rest musste ich selbst aufkommen, aber es hat sich gelohnt. Auch von der Steuer bekam ich im folgenden Jahr aufgrund der vielen gefahrenen Kilometer viel Geld zurück.
Die Zeit der Weiterbildung – es waren ganze 14 Monate – waren sicher nicht immer leicht, aber ich habe sehr viel gelernt, und dafür hat es sich gelohnt! Noch dazu konnte ich sehr freundliche Kolleginnen aus verschiedenen Städten kennenlernen; einige Teilnehmerinnen kamen sogar aus den Niederlanden. Mit einer der Teilnehmerinnen aus einer benachbarten Stadt habe ich sogar eine sehr gute Freundschaft geschlossen, und wir haben mittlerweile schon an den nächsten Veranstaltungen zusammen teilgenommen.
All diese Erfahrungen möchte ich nicht missen, und euch möchte ich dazu ermutigen, wenn ihr motiviert seid und mehr aus eurem beruflichen Leben machen wollt: Bildet euch immer weiter fort! Wie sagt es sich immer so schön: Man lernt nie aus, und gerade in unserem Beruf gibt es ständig Neuerungen.
Was denkt ihr, wie es mir davor „graut“, nach der dreijährigen Elternzeit wieder in meinen Beruf einzusteigen?! Aber ich weiß, dass ich davor eigentlich keine Angst haben muss, denn ich versuche immer, beruflich auf dem Laufenden zu bleiben – denn das ist wichtig!
Mit vielen lieben motivierenden Grüßen eure
Sabrina Mielke, Bochum