Viele Zahnarztpraxen nutzen den Recall kaum oder gar nicht – dabei steckt hier viel Potenzial zur Patientenbindung. Denn durch regelmäßige Erinnerungen fühlen sich Patienten gut aufgehoben und das Vertrauen in die Praxis wird gestärkt.
Bevor ein Recall erfolgen kann, sind die richtigen Voraussetzungen zu schaffen. Wichtig: Kein Recall ohne Einverständnis des Patienten. Da es sich dabei aber um einen Service für den Patienten handelt, erklärt dieser sich meist gerne dazu bereit. Im Anamnesebogen kann zum Beispiel in einem extra Feld mit einer separaten Unterschrift nach dem Einverständnis gefragt werden.
Das Timing muss stimmen
Der Zeitpunkt, zu dem ein Recall verschickt wird, ist entscheidend für den Erfolg. So ist es ungünstig, eine Erinnerung vor den großen Sommerferien, Weihnachten oder längeren Wochenenden zu verschicken. Denn da haben die Patienten anderes im Kopf, als einen Termin bei Zahnarzt zu vereinbaren und der Brief geht schnell unter.
Es muss nicht immer nur die Erinnerung an die Kontrolluntersuchung oder die Professionelle Zahnreinigung sein. Auch Erinnerungen an Untersuchungen nach einer Implantation oder bei einer kieferorthopädischen Behandlung eignen sich und zeigen dem Patienten, dass die Zahnärztin/der Zahnarzt sich kümmert. Wichtig: Anlässe variieren, aber dem Patienten nicht mit zu viel Post auf die Nerven gehen!
Aufmerksamkeit erregen
Der Recall beim Zahnarzt kann per SMS, WhatsApp, E-Mail, Telefon oder Brief erfolgen. Besonders beliebt ist die Erinnerung per Post, denn ein Brief hinterlässt zusätzlich einen haptischen Eindruck.
Originalität und Stil sind gefragt! Es sollten nicht nur die immer zwei gleichen, lieblos gedruckten Zeilen auf weißem Papier sein. Denn mit der Gestaltung des Briefes lässt sich die Aufmerksamkeit des Patienten gewinnen. Und die Wahrscheinlichkeit steigern, dass er sich wieder für die Praxis entscheidet.
Ein individueller, spritziger Text, Illustrationen zum Auflockern, ein besonderes Papier oder schöne Briefmarken – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ganz simpel: Den Jahreszeiten entsprechend angepasste Postkarten im Corporate Design der Praxis. Das ist wenig Arbeit, wirkt aber viel individueller. Auch Postkarten sollten im Umschlag verschickt werden, um das Arztgeheimnis zu wahren.
Haben Patienten bis circa zehn Tage nach dem Recall nicht reagiert, lohnt sich ein Anruf – hier können die Gründe erfragt und für den nächsten Recall dazugelernt werden. Ein professioneller Recall steigert in den Augen der Patienten die Professionalität der Praxis. Dies kann man als Zahnarzt für sich nutzen.