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Dentsply Sirona vernetzt alle ­Anwendungen in einer Plattform

Vor anderthalb Jahren hat Volker Vellguth die Leitung des deutschsprachigen Markts bei Dentsply Sirona von Arjan de Roy übernommen und ist Group Vice President RCO DACH. Die ZahnarztWoche nutzte die Möglichkeit auf der IDS, um mit ihm über aktuelle Entwicklungen in der Dentalbranche zu sprechen.

Portrait von Volker Vellguth

Volker Vellguth ist seit 13 Jahren bei Dentsply Sirona und seit bald zwei Jahren Group Vice President RCO DACH.

Herr Vellguth, bald sind Sie zwei Jahre für den DACH-Markt verantwortlich. Wie ist Ihr Resümee dieser Zeit?
Volker Vellguth:
Die Arbeit macht mir große Freude, und ich habe ein sehr professionelles Team übernommen. Die Region Deutschland, Österreich und die Schweiz sind der zweitwichtigste Markt für Dentsply Sirona. Zum ersten Mal für den eigenen Heimatmarkt verantwortlich zu sein, ist Ehre und Spaß zugleich. Insgesamt bin ich schon fast 13 Jahre in der Firma und habe in der Vergangenheit in Südafrika, der Türkei und im mittleren Osten neue Vertriebsstrukturen aufgebaut.

Welche Ziele verfolgen Sie?
Vellguth:
Im Moment steht bei uns die digitale Vernetzung der vielen einzelnen Portfolio-Teile von Dentsply Sirona klar im Mittelpunkt. Mit DS Core, unserer offenen, cloudbasierten Plattform, bringen wir die einzelnen Produktsegmente in einem digitalen Universum zusammen. Derzeit sehen wir ein Wettrennen der verschiedenen Anbieter um die beste Plattform. Digitalisierung ist das große Thema und für uns natürlich noch mehr, weil wir ein großes Portfolio haben, das wir zusammenbringen zum Nutzen der Kunden. Zahnärzte haben nicht selten sieben bis acht unterschiedliche Produkte von uns in der Praxis, die sich jetzt dank DS Core optimal miteinander verbinden lassen. Für unsere Kunden ist das ein deutlicher Vorteil, der uns schon mehrmals bestätigt wurde.

Wie genau profitieren Patienten und Anwender von der Digitalisierung?
Vellguth
: Wir arbeiten schon seit vielen Jahren daran, dass Patienten in möglichst wenigen Behandlungsschritten zum Behandlungsabschluss kommen. Da passiert im Moment einiges. Kein Patient geht wirklich gerne zum Zahnarzt. Deshalb verfolgen wir intensiv die Frage, wie ein bestehender Behandlungsablauf dank Digitalisierung mit weniger Praxisbesuchen und weniger Behandlungsschritten funktionieren kann. Das erleichtert auch den Zahnärzten die Arbeit, denn es gibt einfachere Abläufe und ist leichter zu dokumentieren. Und auch uns Herstellern bietet die Digitalisierung Effizienzgewinne. Sie ist somit ein Win-Win für alle – den Patienten, den Behandler, das Labor und den Hersteller.

Viele Menschen haben Angst um die Sicherheit ihrer Daten. Welche Maßnahmen hat Dentsply Sirona ergriffen, um der Gefahr zu begegnen?
Vellguth
: Das Thema Datenschutz ist ein sehr europäisches Thema, und die Sensibilität ist im deutschsprachigen Raum noch mal größer als in anderen EU-Ländern. Wir haben bei DS Core von Anfang an darauf geachtet, einen namhaften Partner zu haben, den wir mit Google Cloud gefunden haben. Google Cloud hat Erfahrung mit der Speicherung von Daten, aber selbst keinen Zugriff auf diese, alle Server für DS Core stehen in Europa. Uns ist bewusst, dass wir nicht eine One-fits-all-Lösung bieten können, also eine Lösung, die allen passt. Aber wir können allerhöchste Standards garantieren. Wir unterstützen die datenschutzkonforme Arbeit der Zahnärzte. Viele treibt die Sorge der Haftung um, wenn es zu einem Datenleck kommen sollte. Das nehmen wir sehr ernst. Google Cloud ist nicht mit der Suchmaschine Google gleichzusetzen. Es sind spezielle Server und Rechencenter, die für Firmen wie uns bereit gestellt werden. Die Speicherung von sensiblen Patientendaten ist eine Sache für Profis. Das kann man nicht aus eigener Kraft mal eben aus dem Boden stampfen, selbst wenn man es wollte. Google hat sich verpflichtet, alle Datenschutzrichtlinien einzuhalten, und ist konform im Hinblick auf alle Regelungen.

Merken Sie angesichts steigender Energiekosten und der Inflation ein verändertes Investitionsverhalten Ihrer Kunden?
Vellguth:
Im vergangenen Herbst herrschte eine große Unsicherheit, wie das Winterhalbjahr werden würde. Wir haben ja nicht nur krisenfeste Produktbereiche, wie die Karies- und Schmerzbehandlung. Sondern ebenso fakultative Leistungen, wie Implantate und Clear Aligner. Im Hinblick auf die Ästhetik entscheidet der Patient, was und wie viel er sich leisten möchte. Bislang sehen wir aber in diesen Geschäftsbereichen keinen Einbruch. Beim Investitionsverhalten in das Equipment, also bei den Investitionsgütern, sehen wir sogar einen positiven IDS-Effekt. Die Zahnärzte investieren. Ich bin der Überzeugung, dass wir den Höhepunkt in der Energiekrise und der Inflation überschritten haben. Vor sechs Monaten konnte noch keiner abschätzen, wie schlimm es wird, aber jetzt hat sich die Situation entspannt.

In der dentalen Bildgebung gehört Ihr Unternehmen zu den Vorreitern. Welche Anstrengungen werden unternommen, diese Position zu behaupten?
Vellguth
: Der Bereich Röntgen ist ein sehr wichtiges Standbein, hier haben wir unsere Wurzeln. Natürlich haben auch wir unter der Lieferkettenproblematik der letzten Jahre gelitten. Es fehlten Chips, kleine Bauteile, aber da kommen wir glücklicherweise langsam raus. Wir überlegen seither, wie wir unsere Lieferketten diversifizieren und regionaler aufstellen können. Auch die Lagerhaltung wird überdacht. Was uns in der Bildgebung auszeichnet, ist das hohe Maß an Flexibilität und die geringe Strahlenbelastung. Das Field of View ist bei unseren Röntgengeräten frei wählbar von 5×5,5 bis 17×13 cm für den ganzen Schädel. Dank Low Dose können wir 3-D-Bilder mit einer Dosis von 2-D machen bei einer sehr guten Bildqualität. Für die Weiterentwicklung der Bildgebung, wie all unserer Produkte, geben wir pro Jahr rund 4 Prozent unseres Umsatzes aus. Also rund 150 Millionen Dollar werden in Forschung und Entwicklung investiert.  

Der Trend in der Implantologie geht zur Sofortversorgung, teilweise sogar zur Sofortbelastung.
Welche Lösungen bietet Dentsply Sirona dafür?
Vellguth
: Wir haben aus unseren Erfahrungen in der Implantologie unser Astra Tech EV als Basis genommen und die EV-Familie um zwei weitere Mitglieder, OmniTaper EV und PrimeTaper EV, erweitert. Diese Familie deckt annähernd sämtliche Behandlungssituationen ab. Durch die Möglichkeit, mit den neuen Familienmitgliedern eine hohe Primärstabilität zu erreichen, haben wir eine hervorragende Grundlage geschaffen, Sofortversorgungs- und Sofortbelastungskonzepte umzusetzen. Der Clou hierbei ist, dass alle drei Implantatsysteme mit der gleichen Prothetiklinie, EV Prothetik, versorgt werden. Dies stellt ein besonderes Highlight für überweisende Praxen dar. Denn gleich welches Implantat der Chirurg aufgrund der individuellen Knochensituation setzt, es passt die gleiche Prothetik.

Inwiefern spüren Sie die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in Ihrem  Geschäftsfeld?
Vellguth:
Auf der Messe sind sowohl russische als auch ukrainische Kollegen anwesend, denn die DS-Mitarbeiter bilden eine weltumspannende Familie. Als Medizintechnik-Unternehmen ist es unsere Aufgabe, allen Menschen eine grundlegende Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Wir glauben, dass jeder Mensch ein Recht auf medizinische Versorgung und Dienstleistungen hat. Dementsprechend liefern wir unsere medizintechnischen Produkte weiterhin an Zahnärzte, die diese für die Patientenbehandlung nutzen.

Vielen Dank für das Gespräch