Vorbereitungsphase
Lachgas eignet sich in Kombination mit einer Lokalanästhesie zur Sedierung und Anxiolyse bei ängstlichen Patienten in nahezu jedem Lebensalter, insbesondere auch bei störenden Schluck- und Würgereflexen. Haben Sie nach einer eingehenden Anamnese einen potenziellen Kandidaten identifiziert, besprechen Sie mit dem Patienten die Gründe für eine Sedierung mit Lachgas und verdeutlichen, welche Vorteile die Methode hat. Da das Verfahren hierzulande noch nicht so weit verbreitet ist, werden viele Patienten keine Erfahrung damit haben und wissen wollen, wie das Gas wirkt.
Es ist ratsam, die Auswirkungen des Gases nur sehr generell zu beschreiben, da die Wirkung erfahrungsgemäß bei jedem Patienten anders ist. Benutzen Sie offene Formulierungen wie „Sie werden sich angenehm fühlen“ anstatt „Sie werden ein Kribbeln in den Fingern und Zehen spüren“. Um den Patienten nicht zu überfordern, planen Sie am besten zwei Termine ein: den ersten, um mit der Methode vertraut zu machen, den zweiten für den eigentlichen Eingriff. Optimal ist es, ein erstes praktisches „Probeschnuppern“ am Gerät selbst durchzuführen und dem Patienten dabei die Chance zu geben, Fragen zu stellen.
Dieses schrittweise Kennenlernen der Prozedur kann schon erheblich dazu beitragen, Ängste abzubauen und das Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und dem Patienten zu stärken. Danach kann der Patient mit weiterer schriftlicher Information nach Hause geschickt werden.
Ein Mitglied des Praxisteams sollte den Patienten ein bis zwei Tage vor dem Eingriff anrufen, offene Frage klären und gegebenenfalls daran erinnern, dass eine Begleitperson mitkommen muss (zum Beispiel bei Kindern oder älteren Patienten). Totale Nahrungskarenz ist bei der zahnärztlichen Sedierung mit Lachgas meist nicht notwendig.
Am Tag des Eingriffs
Am Tag des Eingriffs sollte Ihr Zeitmanagement so angelegt sein, dass der Patient nach der Ankunft möglichst umgehend den Behandlungsraum aufsuchen kann. So vermeiden Sie, dass der Patient sich unnötig in Angst und Nervosität hineinsteigert. Lassen Sie den Patienten entspannt Platz nehmen und stellen Sie den Behandlungsstuhl in die entsprechende Liegeposition. Fragen Sie aktiv nach, ob sich der Patient wohl, fühlt, gehen Sie den Anamnesebogen in Ruhe durch und überprüfen Sie die Vitalparameter. Träger von Kontaktlinsen sollten diese vor dem Eingriff entfernen, da kleine Mengen entweichendes Gas dazu führen können, dass die Augen trocken werden.
Die mobilen Einheiten sollten so in die Praxis integriert sein, dass der Patient die beiden Gasflaschen nicht sieht. Eine beliebte Lösung sind moderne Gerätesystemwagen wie der Sedaflow. Die Flaschen sind hier im Korpus integriert und somit für den Patienten nicht sichtbar. Stellen Sie Sauerstoff ein, bevor Sie die Nasenmaske applizieren – somit stellen Sie sicher, dass der Patient kein Erstickungsgefühl bekommt. Patienten können gegebenenfalls auch selbst die Nasenmaske aufsetzen; weisen Sie darauf hin, dass das Atmen etwas erschwert sein wird.
Das Aufsetzen der Nasenmaske sowie die Umstellung auf eine Nasenatmung werden durch duftende Masken erleichtert. Durch eine aktive Einbindung des Patienten bei der Wahl der Maske nach Größe und Duftnote kann der Patient schnell Vertrauen in die bevorstehende Behandlung gewinnen und wird aktiv in die Vorbereitung eingebunden. Diese Einbindung, durch eine einfache Wahl der passenden Maske, erleichtert zusätzlich den kommunikativen Zugang zum Patienten.
Damit sich der Patient während der Dauer des Eingriffs wohlfühlt, muss die Maske gut sitzen und die Flussrate des Gases optimal eingestellt sein. Wenden Sie hypnotische Sprachtechniken an, und vermeiden Sie stets negative Äußerungen, lautes Sprechen und hastige Bewegungen. Letzteres überträgt sich trotz Sedierung automatisch auf die Gemütslage des Patienten. Erinnern Sie den Patienten gelegentlich daran, durch die Nase zu atmen. Überprüfen Sie während des gesamten Eingriffs intermittierend die Sedierungstiefe, die Atemfunktion, die Oxygenierung und die Herz-Kreislauf-Funktion. Der Patient sollte stets in der Lage sein, selbstständig den Mund offen zu halten. Falls der Patient übersediert ist (strenger Blick, schlecht ansprechbar, nicht in der Lage, den Mund offen zu halten), wird die Konzentration des Lachgases reduziert.
Nach der Behandlung
Am Ende der Behandlung erhält der Patient als obligaten Bestandteil der Lachgassedierung drei Minuten lang 100 Prozent Sauerstoff. Da bereits geringe Lachgas-Konzentrationen die Psychomotorik beeinflussen, muss diese wiederhergestellt werden, bevor der Patient verkehrstüchtig beziehungsweise fahrbereit ist. Meist ist dies nach 15 bis 30 Minuten der Fall.
Ein Teammitglied sollte den Patienten in den Warteraum begleiten, wobei der Patient in der Lage sein sollte, selbstständig zu laufen, ohne zu stolpern oder sich unsicher zu fühlen. Im Warteraum sollte stets ein Teammitglied den Prozess überwachen, und der behandelnde Arzt sollte für eventuell auftretende Komplikationen in Rufweite sein.
Adulte Patienten können die Praxis in der Regel alleine verlassen, Kinder oder ältere Patienten sollten dies nur in Anwesenheit einer kompetenten und aufgeklärten Begleitperson tun. Geben Sie schriftliches Informationsmaterial über postoperative Risiken, Schmerzmanagement-Optionen sowie Kontaktnummern für eventuelle Notfälle mit nach Hause. Zwecks Qualitätsmanagements haben sich auch kurze Fragebögen bewährt, mit deren Hilfe Patienten bei einem späteren Kontrolltermin ihre Erfahrungen mit der Lachgassedierung bewerten können.
Notfälle
Klinische Komplikationen bei und nach einer Lachgassedierung sind extrem rar. Dennoch muss Ihr Team jederzeit in der Lage sein, auf unvorhergesehene Ereignisse adäquat reagieren zu können. Dazu gehören aktuelle Kenntnisse in der Notfallmedizin; alle notfallmedizinischen Maßnahmen sollten durch regelmäßige Trainings geübt und Material stets auf dem neuesten Stand der Technik sein. Halten Sie in der Praxis jederzeit geeignete Notfallmedikamente sowie Technik zur Sauerstoffverabreichung und zum Atemwegschutz vor.
Aufgaben des Praxisteams
• Ein Mitglied des Praxisteams sollte den Patienten ein bis zwei Tage vor dem Eingriff anrufen, offene Frage klären und gegebenenfalls daran erinnern, dass eine Begleitperson mitkommen muss (zum Beispiel bei Kindern oder älteren Patienten). Totale Nahrungskarenz ist bei der zahnärztlichen Sedierung mit Lachgas meist nicht notwendig.
• Ein Teammitglied sollte den Patienten nach der Bahendlung in den Warteraum begleiten, wobei der Patient in der Lage sein sollte, selbstständig zu laufen, ohne zu stolpern oder sich unsicher zu fühlen. Im Warteraum sollte stets ein Teammitglied den Prozess überwachen, und der behandelnde Arzt sollte für eventuell auftretende Komplikationen in Rufweite sein.
Adulte Patienten können die Praxis in der Regel alleine verlassen, Kinder oder ältere Patienten sollten dies nur in Anwesenheit einer kompetenten und aufgeklärten Begleitperson tun. Geben Sie schriftliches Informationsmaterial über postoperative Risiken, Schmerzmanagement-Optionen sowie Kontaktnummern für eventuelle Notfälle mit nach Hause. Zwecks Qualitätsmanagements haben sich auch kurze Fragebögen bewährt, mit deren Hilfe Patienten bei einem späteren Kontrolltermin ihre Erfahrungen mit der Lachgassedierung bewerten können.
• Klinische Komplikationen bei und nach einer Lachgassedierung sind extrem rar. Dennoch muss das Team jederzeit in der Lage sein, auf unvorhergesehene Ereignisse adäquat reagieren zu können. Dazu gehören aktuelle Kenntnisse in der Notfallmedizin; alle notfallmedizinischen Maßnahmen sollten durch regelmäßige Trainings geübt und Material stets auf dem neuesten Stand der Technik sein. Halten Sie in der Praxis jederzeit geeignete Notfallmedikamente sowie Technik zur Sauerstoffverabreichung und zum Atemwegschutz vor.