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„Zähne zeigen“ vor der Landtagswahl

Thüringer Zahnärzte senden ihre gesundheitspolitische Positionen an Kandidaten und Parteien.

Thüringer Zahnärzte senden ihre gesundheitspolitische Positionen an Kandidaten und Parteien.

Unmittelbar vor der Landtagswahl in Thüringen am Sonntag, 27. Oktober, haben Landeszahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Vereinigung ihre gesundheitspolitischen Positionen veröffentlicht. In einem Faltblatt sandten sie die wichtigsten Forderungen der Thüringer Zahnärzte an alle etwa 350 Listen- und Wahlkreiskandidaten der bisher im Landtag und Bundestag vertretenen Parteien.

"Thüringer Politik muss vor allem im ländlichen Raum ein gutes wirtschaftliches und infrastrukturelles Umfeld schaffen, das jungen Menschen berufliche und familiäre Chancen bietet. Dabei muss Politik auch einen Rahmen vorgeben, in dem wir Zahnmediziner mit unserem Praxispersonal die heute hochwertige und flächendeckende zahnmedizinische Versorgung in allen Regionen Thüringens weiterhin sichern können", betonte Kammerpräsident Dr. Christian Junge.

Gemeinsam verweisen Kammer und KZV darauf, dass die Wahl auch über die Entwicklung des Gesundheitswesens im Freistaat entscheidet. Die Landesregierung könne sowohl vor Ort als auch durch eine starke Thüringer Stimme im Bundesrat attraktive Rahmenbedingungen für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung mitgestalten.

KZV-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Friedrich Rommel: "Die Zukunftsfähigkeit des Gesundheitswesens ist eine Aufgabe, die nur im Miteinander von Heilberufen und Politik gelingen kann. Wir wünschen uns deshalb eine breite Meinungsvielfalt und zahlreiche engagierte Gesundheitspolitiker im nächsten Thüringer Landtag."

Gesundheitspolitische Forderungen der Thüringer Zahnärzte zur Landtagswahl 2019

"Wir Thüringer Zahnärzte sichern mit viel Engagement und Einsatz die zahnmedizinische Versorgung in unseren Städten und Dörfern. Damit unsere Praxen an der geforderten digitalen Infrastruktur des Gesundheitswesens teilhaben können, muss eine zukunftsfähige Thüringer Politik den Ausbau des Breitband-Internet in allen Regionen Thüringens vorantreiben.

Um die sehr gute zahnmedizinische Versorgung in Thüringen auch künftig sicherzustellen, wollen wir flächendeckend Zahnarztpraxen erhalten und bei Bedarf engagierte Nachfolger finden. Dazu muss eine nachhaltige Thüringer Politik attraktive wirtschaftliche Rahmenbedingungen auch im ländlichen Raum schaffen.

Wir Thüringer Zahnärzte wollen unser Assistenzpersonal vor Ort ausbilden und damit jungen Menschen die Chance auf ein Leben und Arbeiten hier in Thüringen geben. Deshalb muss eine unterstützende Thüringer Politik die Berufsschulen und Berufsausbildung des Praxispersonals an allen Standorten sichern.

Durch ein qualitativ konkurrenzfähiges Zahnmedizin-Studium an der Universität Jena müssen wir den Bedarf an zahnärztlichem Nachwuchs im eigenen Land besser erfüllen. Eine Landeskinderquote sollte Studienbewerber aus Thüringen bei der Zulassung bevorzugen. Thüringen muss dringend finanzielle Mittel für ein modernes Studium, angemessene Forschungsflächen sowie notwendige Weiterbildungsstellen bereitstellen. Eine vorausschauende Thüringer Politik muss die Zahnmedizin-Ausbildung an der Universität Jena optimal ausstatten.

Thüringen ist deutschlandweit Spitze bei der Individualprophylaxe für Kinder. Eine schnelle Besetzung freier Stellen im öffentlichen Gesundheitswesen sowie das Wissen über gesunde Ernährung können unsere erfolgreichen Vorsorgemaßnahmen stützen. Eine kinderfreundliche Thüringer Politik muss öffentlichen Gesundheitsdienst sowie Gesundheitsbildung an Schulen stärken.

In unserer gemeinsamen Verantwortung für den Patientenschutz können wir nicht zulassen, dass die Betreuung und Behandlung von Patienten in Zahnmedizinischen Versorgungszentren allein der Gewinnmaximierung medizinfremder Finanzinvestoren dient. Eine verlässliche Thüringer Politik muss daher im Bundesrat den Einfluss von Fremdkapitalbeteiligungen auf die Gesundheitsversorgung stoppen."