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Burn-out: Es kann jede und jeden treffen

Von Chefredakteur Marc Oliver Pick

Von Chefredakteur Marc Oliver Pick

Irgendjemand hat mal gesagt, dass es keinen Beruf gibt, der acht Stunden täglich jahrein, jahraus Spaß macht. Selbstverständlich gibt es in jeder beruflichen Tätigkeit eben auch Dinge, die nicht gerade begeistern, die aber erledigt werden müssen. Dinge, die man gerne in Kauf nimmt, solange der überwiegende Teil des „Jobs“ die Erfüllung bringt, die man sich erträumt hat.

Beruf erfordert viel Engagement

Für viele ist der Beruf des Zahnarztes/der Zahnärztin nach wie vor ein solcher Beruf. Er erfordert jeden Tag aufs Neue viel Engagement und setzt voraus, dass man unterschiedlichste Disziplinen beherrscht – von medizinischen und zahnmedizinischen über handwerkliche Fähigkeiten bis hin zu unternehmerischen Qualitäten, am besten gepaart mit einem ausgeprägten Händchen in Sachen Führungskompetenz. Zahnarzt zu sein heißt, ein Unternehmen zu führen, es bedeutet auch, nicht alles selbst erledigen zu wollen, sondern bestimmte Dinge vertrauensvoll an gut ausgebildete Fachkräfte delegieren zu können. Das alles dürfte in den meisten Praxen gelebter Alltag sein.

Trotzdem wird für manchen der Traum der eigenen Praxis zum Albtraum: Sorgen um das wirtschaftliche Auskommen, Sorgen um qualifiziertes und motiviertes Fachpersonal, Konkurrenzdruck, eine stagnierende Gebührenordnung bei gleichzeitig steigenden Kosten … und jetzt auch noch Sorgen, wie es mit der Pandemie und der eigenen Praxis in bewegenden Zeiten weitergehen soll. Außerdem der ganz alltägliche Wahnsinn einer sich gefühlt und real unkontrolliert ausbreitenden Bürokratie, das von vielen als Gängelung empfundene Durchdrücken der Digitalisierung in Form der TI, die noch zu viele Fragen offen lässt, und vieles andere mehr.

Burn-out – das ist heute keine Ausnahme-Diagnose mehr

Nicht jeder ist resilient genug, mit zunehmenden und immer unkalkulierbaren beruflichen Belastungen umgehen zu können. Burn-out – das ist heute keine Ausnahme-Diagnose mehr, sondern immer häufiger das alarmierende Ergebnis einer Arbeitswelt, die den Einzelnen nicht nur permanent fordert, sondern immer häu­figer überfordert.

Hinzu kommt als nicht unwesentlicher weiterer Faktor das Corona-Pandemiegeschehen, das die Welt seit fast zwei Jahren in Atem hält. Einerseits hat Corona deutlich gemacht, wie wichtig orale Gesundheit für die Gesamtgesundheit des Individuums ist, andererseits ist der Aufwand und damit der Stress in den Praxen fast übergangslos enorm gestiegen – von der zusätzlichen Kostenbelastung ganz zu schweigen. Pandemiebedingt erforderliche Einschränkungen sorgen gleichzeitig dafür, dass das private, das soziale Leben – vor März 2020 ein wichtiger Ausgleich zum stressigen Berufsalltag – bisweilen stark reduziert bis unmöglich gemacht wurde.

Neue Umfrage in der Zahnärzteschaft zu beruf­lichen Belastungen

Anlass genug, zehn Jahre nach der ersten Befragung der Zahnärzteschaft zu beruf­lichen Belastungen und deren Folgen bis hin zum Burn-out Zahnärztinnen und Zahnärzte erneut zu befragen, wie sie ihre persönliche Situation einordnen – gerade auch vor dem Hintergrund des aktuellen Pandemiegeschehens. Dazu hat das Team um Prof. Dr. Hans Peter Jöhren einen interaktiven Fragebogen entwickelt, der mit einem individuellen Zeitaufwand von gerade mal zehn Minuten Informationen darüber liefern soll, wie es um die persönliche Stresssituation bestellt ist, aber auch, wie bewusst sich die Teilnehmerin oder der Teilnehmer ihrer persönlichen Situation sind und wie sie damit umgehen. Die Ergebnisse sollen helfen, Stressoren zu identifizieren, zu reduzieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Machen Sie mit bei der Umfrage!

Der Beruf des Zahnarztes ist ein schöner und wichtiger Beruf – er ist anspruchsvoll, aber auch erfüllend. Nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit, um an der Befragung teilzunehmen, und tragen Sie dazu bei, dass es ein schöner Beruf bleibt.