Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
Jeden Tag aufs Neue stehen wir immer vor den gleichen Herausforderungen. Manchmal habe ich das Gefühl, meine Kolleginnen und Kollegen haben acht Arme. Wir sind eben eine Berufsgruppe, die selten verzweifelt und immer versucht, allen Anforderungen gerecht zu werden.
Unsere größte Herausforderung ist die Aufbereitung der Instrumente. Da kommt es auf Fachwissen an, auf gute Augen, konzentriertes Denken und auch noch die Kunst, den Auszubildenden diese Anforderungen an die Aufbereitung zu vermitteln. Alles muss konform aufbereitet werden, so wie es die RKI-Richtlinien fordern. Und damit nicht genug, nein, jedes Land hat eigene Hygieneverordnungen. Es wäre doch sonst auch zu einfach. Und jede von uns muss wissen, wie das Instrument zuzuordnen ist (kritisch, semikritisch etc.). Viele glauben, das ist nebenbei zu erledigen, aber so ist es nicht!
Freigabeberechtigung
Wir müssen ständig up to date bleiben. In den meisten Kammerbereichen müssen die Kolleginnen, die nach dem Jahr 2005 ihre Ausbildung gemacht haben, keinen extra Kursus belegen, um die Sachkunde zu erwerben; die Kolleginnen, die davor die Prüfung absolviert haben, müssen das allerdings. Außer im Kammerbereich Bayern, dort hat die gelernte Zahnarzthelferin die Freigabeberechtigung. Auch ich habe diesen Kursus mitgemacht und meine Sachkenntnis erworben. Und ehrlich gesagt, ich fand den Kursus, den ich absolviert habe, sehr spannend – man lernt immer dazu. Und auch dadurch fällt es leichter, den Azubis dieses Wissen zu vermitteln.
Wir haben ja noch unsere anderen sechs Arme, die wir täglich einsetzen für die Betreuung der Patienten, Behandlungsassistenz, Vor- und Nachbereitung der Behandlungszimmer nach den gesetzlichen Hygienevorschriften, Durchführung der Prophylaxeleistungen, Abrechnung der Behandlungsleistungen, Bestellung und Überwachung der Materialien, Qualitätsmanagement, Datenschutz …
So viele Aufgaben gibt es nicht in jedem Beruf – und die erledigen die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht.
Herzlichst, eure
Sylvia Gabel
Referatsleitung Zahnmedizinische Fachangestellte,
Verband medizinischer Fachberufe e.V.