Mit einer gemeinsamen Broschüre engagieren sich die Zahnärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe sowie die Deutsche AIDS-Stiftung für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-Patienten in der Zahnarztpraxis. Bei der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit HIV, HBV oder HCV kommt es immer wieder zu Unsicherheiten, die aus Sicht der Zahnärzteschaft unbegründet sind.
Hohe Hygienestandards
„In unseren Zahnarztpraxen gelten seit je her besonders hohe Hygienestandards – auch schon vor der Corona-Pandemie. Deshalb spielt es keine Rolle, ob eine Patientin oder ein Patient HIV hat oder nicht. Die Angst vor einer Ansteckung in der Praxis ist unbegründet“, stellen die Kammerpräsidenten Jost Rieckesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄKWL) und Dr. Ralf Hausweiler, Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein (ZÄKNR) anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember heraus.
„Im alltäglichen Miteinander kann HIV nicht übertragen werden“, erklärt Dr. Kristel Degener, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung. „In den Zahnarztpraxen reichen die bewährten Hygienevorkehrungen auch bei der zahnärztlichen Behandlung HIV-positiver Patienten vollständig aus. Die Gleichbehandlung dieser Patienten sollte daher selbstverständlich sein. Auch können die Zahnärztinnen und Zahnärzte eine wichtige Rolle bei Früherkennung von HIV übernehmen, indem sie bei der Behandlung auf Indikatorerkrankungen zu HIV achten und bei Bedarf den Patienten zu einem HIV-Test raten“.
Die Zahnärztekammern und die Deutsche Aids-Stiftung stehen im engen Austausch, um die Versorgung von HIV-Positiven zu verbessern und Vorurteile aus dem Weg zu räumen. So bieten beide Kammern ihren Mitgliedern anlässlich des Welt-Aids-Tags eine kostenfreie Online-Fortbildung zu dem Thema „Sicher behandeln, Ängste abbauen, Diskriminierung vermeiden – Fairness“ an.
Als Zeichen der Solidarität tragen die Internetseiten der Zahnärztekammer Nordrhein, der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe anlässlich des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember die bekannte rote Schleife.