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Vom Opfer zum kreativen Macher

Jede Krise ist eine Chance. Auch wenn man Beratern, die solche Sätze von sich geben, gerne Gewalt androhen möchte, hat dieser Satz natürlich einen wahren Kern. Wir haben es gerne bequem, und deshalb fühlen wir uns in unserer Komfortzone sehr wohl.

Es gibt Menschen, die sehr die Opferrolle einnehmen und erst einmal schauen, wer Schuld an einer Sache hat. Es gibt aber meist nur eine Möglichkeit, um mit schwierigen Situationen umzugehen: das Hamsterrad verlassen und sich dieses (und damit die Arbeitsstelle, die Beziehung oder das eigene Leben) einmal gründlich von außen anzuschauen und zu analysieren.

Die „Ortung“, die man hier vornimmt, ist schwierig, aber entscheidend. Denn sie ist die Basis des Wortes „Selbstverantwortung“. Da steckt das Wort Ortung nämlich drin. In diesem Prozess stellt man sich Fragen und gibt die entsprechenden Antworten (Verantwortung). Hat man dies gewissenhaft erledigt, geht es an die Umsetzung (das Tun, Verantwortung).

Der Anfang der Transformation

Ich weiß, was Sie denken: Das ist ja fürchterlich vereinfacht und banal. Das wirkt vielleicht tatsächlich so. Aber es ist und bleibt der Anfang der Transformation vom Opfer zum kreativen Macher. Die Reflexion oder die Analyse ist immer der Anfang. Genau genommen ist der Anfang die Erkenntnis, dass etwas nicht mehr stimmt. Dass man unzufrieden und unmotiviert ist.

Die Selbstverantwortung wieder zu übernehmen, ist nicht immer angenehm, denn es bedingt, dass wir Entscheidungen fällen – für etwas und damit auch gegen andere Dinge. Solche Entscheidungen treffen wir meist nur ungern. Die Schuld jemand anderem zu geben, ist einfacher, hilft aber auf Dauer definitiv nicht weiter.

Gedanken niederschreiben

Um mental fit zu bleiben, sollten Sie sich wöchentlich mindestens eine halbe Stunde Zeit nehmen und reflektieren, was in Ihrem Leben gerade so abläuft und wie Sie sich fühlen, welche Erfolge Sie erleben und mit welchen Schwierigkeiten Sie konfrontiert werden. Schreiben Sie dazu jede Woche ein paar Gedanken nieder, dann werden Sie garantiert bewusster. Sie reflektieren, was da passiert, und werden dabei Muster erkennen und damit Begebenheiten, die sich wiederholen. Dinge, Menschen und Situationen, die Sie immer wieder unnötig Energie kosten.

Analysieren Sie auch, womit Sie sich befassen. Wie sprechen Sie zu sich selbst? Positiv, oder ist bei Ihnen eher der innere Kritiker aktiv? Mit welchen Informationen, Nachrichten und TV-Serien belasten Sie sich täglich?

Herausforderung annehmen

Künftig wird es noch entscheidender sein, wie wir alle mit schnellen Veränderungen und schwierigen Situationen umgehen können. Lassen wir uns von der Angst der Veränderung lähmen oder bewältigen wir beides kreativ und mit Flexibilität? Ich weiß, das klingt einfach. Ist es aber nicht. Nehmen Sie die Herausforderung an? Eigentlich gibt es keine Alternative.

Stefan Dudas, Luzern/Schweiz


Stefan Dudas ist Leadership-Experte für Sinngebung. Sein Online-Impulsvortrag „Lockdown – Sinn, Wertschätzung & Motivation in schwierigen Zeiten“ gibt Tipps und Impulse, wie man leistungsfähig und gesund bleibt. www.stefandudas.com/lockdown