Auf die Stärke und die Kundenorientierung eines Labors kommt es an, wenn man es erfolgreich führen möchte. So wie im Fall des Hamburger Dentallabors Zischow Dental. Seit zehn Jahren agiert das Labor in Hamburgs City und beschäftigt heute 37 engagierte Mitarbeiter. „GANZ NAH“ lautet der Slogan des familiengeführten Labors. Was das mit Zahntechnik, Innovationen, Nachhaltigkeit und Regionalität zu tun hat und wie die Philosophie in der zehnjährigen Erfolgsstory seinen Platz findet, erzählen Susanne, Kay und Tim
Zischow im Interview mit Claudia Gabbert.
Kay Zischow, Ihr Erfolgsrezept lautet „GANZ NAH“! Erzählen Sie uns bitte, wie Sie dieses Motto mit Ihrem Labor leben!
Kay Zischow: GANZ NAH bedeutet für uns, dass wir als Zahntechniker immer vor Ort und nah am Zahnarzt und Patienten agieren. Unsere Serviceleistungen zielen komplett in Richtung Information und persönlicher Betreuung. Gerade bei komplexen Implantatarbeiten sind wir immer als zahntechnischer Ansprechpartner in der Zahnarztpraxis. Und das passt genau in diese Zeit, in der sich alle auf „Regionales Handeln“ konzentrieren. Unsere Kunden profitieren von einer hohen Qualität, kurzen Transportwegen, persönlichen Ansprechpartnern und vier Boten, die in Hamburg on tour sind. Und natürlich sind Zahnärzte herzlich willkommen, unser Labor, unsere Mitarbeiter und Innovationen GANZ
NAH kennenzulernen.
Tim Zischow, Stichwort Digitalisierung: Sie als Zahntechnikermeister haben eine große digitale Affinität.
Wie ist der aktuelle Stand im Labor?
Tim Zischow: Wir haben die letzten Wochen dafür genutzt die „digitalen Räumlichkeiten“ weiter aus- und umzubauen. Vier Fräsmaschinen, vier 3-D-Drucker und neun Scanner fühlen sich jetzt bei uns zuhause. Mit #Zischow Digital bieten wir alles an, was Zahnarzt- und Zahntechnikerherzen höherschlagen lässt: Zahnästhetik, Implantologie, taktile Teleskoptechnik etc. Für uns ist #Zischow Digital gelebte künstliche Intelligenz in unserem Labor. Unsere Kunden erhalten alle Produkte CAD / CAM-gefertigt sowie im additiven Verfahren hergestellte Modelle, Abformlöffel und Bohrschablonen nach zischow GUIDE. Alle – und dabei meine ich auch wirklich ALLE Materialien – werden von uns verarbeitet und mit höchster Präzision in reproduzierbarer Qualität gefertigt. Mit gelebter digitaler Innovationskraft bleiben wir immer am Ball. In den letzten Wochen haben wir unsere 3-D-Druckproduktion umgestellt und Faceshields hergestellt, damit auch unsere Kunden „geschützt“ weiterarbeiten können.
Susanne Zischow, wie haben Sie alle Ihre Mitarbeiter auf die
digitale Reise mitgenommen?
Susanne Zischow: Das war ganz einfach. Die Mitarbeiter haben diverse Fortbildungen besucht
und das Gelernte sofort in Teams umgesetzt. In letzter Zeit waren besonders Webinare zu den Themenkomplexen „CAD-Konstruktionen“ angesagt. Ganz bewusst haben wir keine separate CAD/CAM- Abteilung in unsere Laborstruktur integriert, bei uns können alle Mitarbeiter digital arbeiten. Vor allem unsere Kunststofftechniker sind von dem Konzept begeistert und nutzen unsere CAD/ CAM-Arbeitsplätze in hoher Frequenz. Sie konstruieren am PC alles, was machbar ist, vor allem Schienen, die dann gefräst werden.
Kay Zischow, Ihre Expertise liegt im Bereich der Implantologie mit
Ihren Zischow-Eigenmarken. Wie sehen diese aus?
Kay Zischow: Für einen besseren Überblick seitens der Kunden bieten wir unsere Zischow-Eigenmarken an: zischow ONCE und zischow DUO! Damit erhalten sie einteilige oder zweiteilige individuelle Implantataufbauten bis zum „präp-level“. In dem Portfolio bekommen implantatbegeisterte Zahnmediziner zusätzlich zischow SUPRA ONCE und zischow SUPRA DUO, Versorgungen auf Basis von Primärteleskopen. Mit zischow DIRECT und DIRECT PLUS ergänzen wir unsere geschützte, innovative Produktlinie und bieten die „all inclusive“ Lösung für den unbezahnten, implantierbaren Kiefer an. Basis dafür ist die 3-D-gestützte Implantatplanung.
Kay Zischow, welche weiteren Eigenmarken haben Sie als Marken registrieren lassen?
Kay Zischow: Ergänzend zu unserem Spezialgebiet stellen wir die Bohrschablone zischow GUIDE für schablonengeführte Implantationen her. Im Backward-Planning-Verfahren fertigen wir auf Basis der 3-D-Implantatplanung die Bohrschablonen mit eingearbeiteten Bohrhülsen im 3-D-Druckverfahren. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die schablonengeführte navigierte Implantatchirurgie (guided surgery) zu deutlich besseren ästhetischen Ergebnissen führt. Und vor allem bietet sie unseren Kunden eine hohe Sicherheit und Präzision. Auch unsere zischow ALIGNER werden sehr gut angenommen.
Susanne Zischow, zu Ihrem Konzept gehört auch die Zischow Dental Fortbildungslounge, die Sie 2017 eröffnet haben. Was findet hier statt?
Susanne Zischow: Mit Fortbildungen für Zahnärzte und Praxismitarbeiter haben wir uns in Hamburg einen guten Namen gemacht. In unserer Zischow-Fortbildungslounge bieten wir hochkarätige Seminare an – und das in Wohlfühlambiente. Die Teilnehmer genießen diese besondere Atmosphäre und kommen gern zu unseren Seminaren. Besonders beliebt bei den Praxismitarbeiterinnen sind unsere Prophylaxe-Intensiv Workshops mit namhaften Referentinnen. Es ist immer wieder schön zu erleben, wenn es sich die begeisterten Teilnehmer in den Loungesesseln gemütlich machen und ganz entspannt die Fortbildung verfolgen. Die positiven Rückmeldungen sprechen für uns, vor allem werden die Fortbildungen zum Austausch und Netzwerken genutzt.
Tim Zischow, was sagen Sie zum Thema Intraoralscanning in der Zahnarztpraxis?
Tim Zischow: Seit drei Jahren bieten wir das Intraoralscannen als kostenpflichtige Dienstleistung in der Zahnarztpraxis an. Das Thema etabliert sich zunehmend auf dem Markt und wir erhalten vermehrt Anfragen, immer verbunden mit einer Vor- Ort-Betreuung. Technisch sind wir bestens gerüstet. Die Scans erreichen
uns in einer gesicherten Cloud. Wir verarbeiten sie weiter zu einem 3-D-Druck-Modell, auf dem wiederum die zahntechnische Versorgung hergestellt wird. Wir finden es mega, wenn unsere Kunden diese Technologie nutzen, weil sie sehr präzise Ergebnisse liefert. Kunden berichten uns von begeisterten Patienten und das ist doch Motivation genug für eine „digitale Praxis“.
Susanne Zischow: „Deine Zähne reisen mehr als Du? Das muss ein Ende haben! Deine Zähne kommen aus Hamburg.“ So lautet Ihre aktuelle Kampagne. Erzählen Sie uns davon!
Susanne Zischow: Mit der Aktion stellen wir ganz klar heraus, dass wir zahntechnische Versorgungen nur in Hamburg herstellen. Ausgeliefert werden diese von unserem Botenteam. Mit kurzen Transportwegen unterstützen wir den Umwelt- und Klimaschutz – das ist unser Beitrag zur Nachhaltigkeit. Nachhaltiger Konsum ist schließlich in Deutschland und somit bei unseren Kunden und Patienten ein sehr aktuelles Mainstream-Thema. Im Labor achten wir auf nachhaltige Verpackungen und Materialien. So sind unsere Verpackungen auf Hygienefähigkeit und mehrfache Nutzung ausgerichtet. Das kommt bei unseren Kunden ganz besonders gut an. Wenn möglich, nutzen wir im Labor auch Produkte mit dem Label „Made in Germany“. Regionalität und der Bezug von regionalen Produkten nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Daraus ist die Aktion „Deine Zähne reisen mehr als Du?“ entstanden. Der Button kann von Zahnarztpraxen für die Patientenrechnungen angefordert werden.
Wie sieht der nächste Schritt des Labors aus?
Kay Zischow: Im Dezember ist es soweit: Da feiern wir unser 10-jähriges Laborjubiläum mit unseren Kunden, Mitarbeitern, Netzwerkpartnern und Dienstleistern und zeigen, dass wir, ihr Hamburger Labor, GANZ NAH sind. Wir schauen sehr positiv in die Zukunft und freuen uns auf Partnerzahnärzte, die Lust haben, mit uns auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten.