Das deutsche Gesundheitswesen ist bei allen Widrigkeiten vergleichweise gut durch das Corona-Jahr 2020 gekommen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage „Corona-Hilfsmaßnahmen im Gesundheitssystem“ der FDP-Bundestagsfraktion hervor.
Stabiles Gesundheitssystem
Die Insolvenzen insgesamt sind 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,8 Prozent zurückgegangen. Der stärkste Anstieg ist bei den Krankenhäusern und Facharztpraxen zu verzeichnen. Hier gibt es 80 Prozent mehr Insolvenzen. Mit 18 Schließungen bei gut 1.900 Krankenhäusern bundesweit und 20 Insolvenzen bei 125.000 Vertragsfachärzten ist der Anstieg relativ.
Bei Praxen für Allgemeinmedizin und Zahnarztpraxen ist die Zahl der Insolvenzen gar rückläufig. 10 Praxen für Allgemeinmedizin mussten schließen (minus 9,1 Prozent) und 28 Zahnarztpraxen (minus 22,2 Prozent).
Die Leistungsausgaben der GKV sind 2020 im Vergleich zu 2019 um 10.700.000.000 Euro gestiegen. Hier ergibt sich bei Zahnarztpraxen ein weniger positives Bild. Zwar stiegen die Ausgaben bei zahnärztlichen Behandlungen ohne Zahnersatz um 30 Millionen Euro, insgesamt schrumpfte der Leistungsbereich allerdings um 151 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von rund 10 Prozent. Neben den zahnärztlichen Behandlungen ging nur ein weiterer Leistungsbereich zurück: Die Ausgaben für Vorsorge- und Reha-Maßnahmen sanken um 580 Millionen.
Leicht gestiegen sind Zahlen im Bereich der Beschäftigten in „medizinischen Gesundheitsberufen“ im Vergleich von Juni 2019 zu Juni 2020. Die Anzahl der Auszubildenden wuchs ebenfalls.