Estnischer Staatsbesuch bei Gematik
Die estnische Staatspräsidentin Kersti Kaljulaid hat sich bei der Gematik über die fortschreitende Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen informiert. Im Fokus ihrer Gespräche mit dem Staatssekretär des Bundesgesundheitsministeriums Dr. Thomas Steffen und Gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken stand dabei die Zukunft eines interoperablen und sicheren Datenaustausches über Landesgrenzen hinweg.
Dadurch könnte eine kontinuierliche gesundheitliche Versorgung gewährleistet und eine bessere Behandlung ausländischer Patienten ermöglicht werden. Voraussetzung dafür seien allerdings einheitliche Standards. Nur die würden sicherstellen, dass Patienten- oder Verordnungsdaten gesendet und eindeutig vom Empfänger im Ausland verstanden werden, betonten beide Seiten. „Je wichtiger die Telematikinfrastruktur im deutschen Gesundheitswesen wird, umso stärker können wir auch die europäischen Entwicklungen dauerhaft mitgestalten. Der enge Austausch mit einem digitalen Vorreiterland wie Estland ist dabei für uns von unschätzbarem Wert“, sagte Leyck Dieken.
Virtuelle Gesundheitsversorgung bei Amazon
Einige Amazon-Mitarbeiter und ihre Familien in Seattle haben nun Zugang zu einer neuen App namens Amazon Care, einem Programm, das den Benutzern den Zugang zu medizinischen Fachkräften über Video-Chat und Text ermöglicht. Amazon versucht damit, die internen Gesundheitskosten zu senken. Amazon arbeitet mit einem staatlich in Washington ansässigen Unternehmen namens Oasis Medical Group zusammen, um seinen Mitarbeitern in Seattle den Telemedizinservice anzubieten, aber es ist geplant, die Abdeckung auf andere Mitarbeiter auszudehnen. Eine Nachricht an die Amazon-Mitarbeiter über das neue Programm lautete: „Wir freuen uns darauf, den Nutzen aufzubauen und zu skalieren, um die Bedürfnisse von mehr Mitarbeitern in den kommenden Monaten und Jahren zu erfüllen.“
Warnung vor Schadsoftware
Das Computernetz der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist aktuell von der Schadsoftware Emotet angegriffen worden. 170 Computer sind infiziert. Durch den Befall der MHH wird Emotet unter Umständen auch eine Gefahr für niedergelassene Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten. Praxen, die in direktem E-Mail-Austausch mit Mitarbeitern der MHH stehen, sollten aktuell keine E-Mail Anhänge von diesen Ansprechpartnern öffnen. Die Absender der E-Mail aus der MHH wirken dabei echt. Die KVN rät, bei jeder E-Mail aus der MHH aufmerksam zu sein. Dies gilt besonders für Anhänge. Stellen Sie gegebenenfalls Rückfragen beim Absender. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt erneut eindringlich vor der extrem gefährlichen Schadsoftware Emotet (bit.ly/2UsQ2bX). Der Trojaner wird seit einigen Tagen über E-Mails massenhaft versandt und hat bereits große Schäden angerichtet. Nutzer müssen darauf vorbereitet sein, selbst zum Ziel zu werden. Emotet hat die Fähigkeit, aus E-Mail-Programmen neben Kontaktinformationen und -beziehungen auch Nachrichteninhalte auslesen zu können. Damit täuschen die Angreifer sehr echt wirkende Antworten auf tatsächlich von einem Nutzer versandte E-Mails vor.
Gesundheitsministerium zur Digitalisierung
Der Chefstratege für Digitalisierung des Bundesgesundheitsministeriums, Gottfried Ludewig, hat in einem eindringlichen Appell zu einer beschleunigten Nutzung digitaler Technologien im deutschen Gesundheitswesen aufgerufen. Deutschland müsse sich „dramatisch entwickeln“, so der Berater von Gesundheitsminister Jens Spahn auf dem Europäischen Gesundheitskongress München. Keiner möchte, dass die Angebote des Silicon Valley jene des SGB V ersetzen. Keiner wolle eine Amazon-Krankenkasse. Doch die gebe es schon. „Dann kommt eben die Veränderung von außen, weil wir sie nicht aufhalten können. Und dann werden die Rahmenbedingungen von Institutionen gelebt und gesetzt, die wir nicht beeinflussen können.“ So habe das elektronische Rezept jetzt besondere Priorität, denn „es kann doch nicht wahr sein, dass wegen Fehlmedikation in Deutschland deutlich mehr Menschen sterben als im Autoverkehr und wir achselzuckend daneben sitzen.“
Ludewig mahnte auch einen anderen Umgang mit dem Datenschutz an. Seit 18 Monaten versuche die Medizininformatik-Initiative der deutschen Bundesregierung mit 16 Landesdatenschutzbeauftragten eine einheitliche Einverständniserklärung für medizinische Forschung hinzubekommen. „Das kann nicht angehen. Wir müssen schneller werden! Die Welt wartet nicht darauf, dass wir ein einheitliches Einverständnisformular haben.“
bvitg wählt neuen Vorstand
Im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung haben die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbands Gesundheits-IT bvitg) ihren neuen Vorstand gewählt. Neuer Vorstandsvorsitzender ist Christoph Schmelter vom IT-Dienstleister für Patientenakten DMI GmbH & Co. KG. Er folgt damit auf Jens Naumann vom Praxissoftware-Anbieter medatixx GmbH & Co. KG, der nach fünf Jahren aus dem Vorstand ausscheidet. „Momentan erleben wir bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen eine enorme Dynamik. Umso wichtiger ist es, bei all den ehrgeizigen Zielen seitens der Politik den Bezug zur Praxis und den konkreten Nutzen für Anwenderinnen und Anwender sowie Patientinnen und Patienten nicht aus den Augen zu verlieren. Als Verband der führenden IT-Anbieter im Gesundheitswesen stehen wir als Garant und Partner bereit und bauen dabei auf die breite Expertise unserer Mitglieder und Arbeitsgruppen sowie auf die Erfahrung aus bald 25 Jahren Verbandsarbeit“, so Christoph Schmelter anlässlich seiner Wahl zum Vorstandsvorsitzenden. Andreas Kassner (3M Deutschland GmbH) wurde in seiner Position als stellvertretenden Vorstand bestätigt.
Zahl der Woche 11.603
angestellte Zahnärzte gab es 2018. Zehn Jahr zuvor waren es 2.685.
Quelle: KZBV Jahrbuch